Waren echte Reptilien im Wasser oder doch nur Hechte? Oder hat sich jemand einen üblen Scherz erlaubt? Im Fall der Krokodile in den Bürgerseen bei Kirchheim gibt es eine spannende Entwicklung.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Kirchheim unter Teck - Schon wieder ist an den Bürgerseen zwischen Kirchheim unter Teck und Nürtingen Alarm geschlagen worden, Kroko-Alarm: Erneut sollen dort Kaimane, also Minikrokodile, gesehen worden sein, wie schon vor knapp zwei Wochen. Am Mittwoch rückte die Polizei mit der Unterstützung der Lebensretter von der DLRG aus, um erneut nach Kleinkrokodilen Ausschau zu halten. Allerdings war man sich dieses Mal recht sicher, dass keine tatsächliche Gefahr bestehe. Denn zwischen dem ersten und dem zweiten Alarm wurde in den Seen etwas gefunden, was eher auf einen Schabernack denn auf ausgesetzte echte Tiere hindeutet: Aus dem See wurden zwei Kaiman-Attrappen gezogen. Eine weitere wird noch dort vermutet, heißt es aus Ermittlerkreisen.

 

Waren es also nur nachgebaute Minikrokodile, die am Mittwoch vor Fronleichnam Aufregung an den Bürgerseen verursachten? Genau kann man diese Frage nicht beantworten, da natürlich niemand weiß, wann die Attrappen zu Wasser gelassen wurden. Das kann auch erst nach dem ersten Alarm gewesen sein, nachdem alles abgesucht worden war. Die Kirchheimer Stadtverwaltung hatte das beliebte Ausflugsziel an Fronleichnam umgehend gesperrt, nachdem eine Spaziergängerin am späten Abend ihre Krokodilsichtung gemeldet hatte. Zwei Tage später kam dann die Entwarnung: Mithilfe von Experten hatte man die Seen abgesucht und keine Kaimane oder andere Reptilien gefunden. Man war sich sicher, dass es sich um Hechte handeln würde.

Beim ersten Alarm fand man nur Hechte im See

Am Mittwoch half die DLRG mit einem Sonargerät, den See abzusuchen. Das Ergebnis: negativ. Kein echtes und kein Plastikkrokodil fanden die Lebensretter mit dem Schallgerät, als sie das Gewässer absuchten. Abgesperrt wurde dieses Mal nicht. Das Aussetzen nachgemachter Krokodile sei keine Straftat, heißt es bei der Polizei. Jedoch werden die Attrappen als Beweismittel an die Staatsanwaltschaft geschickt. Die Ermittlungsbehörde müsse dann über das weitere Vorgehen entscheiden. Dem Vernehmen nach sind sie im Kirchheimer Polizeirevier eingelagert. Zu sehen bekommt sie niemand – außer der Staatsanwaltschaft.