Die Bilder aus dem zerstörten Braunsbach gingen im Mai über alle Nachrichtenkanäle. Der Wiederaufbau geht seither nur stockend voran. Nun fördert das Land die Gemeinde mit drei Millionen Euro.

Stuttgart - Nach der Flut-Katastrophe vom vergangenen Mai will die Gemeinde Braunsbach schnell den Wiederaufbau vorantreiben - und bekommt dazu weitere drei Millionen Euro vom Land. Bis zum 1. April 2017 sollen alle Geschäfte am Marktplatz wieder öffnen, wie Bürgermeister Frank Harsch am Dienstag in Stuttgart sagte. Dort nahm er von Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) einen Förderbescheid in Höhe von drei Millionen Euro entgegen. Das Land nimmt die Kommune im Landkreis Schwäbisch-Hall damit in die Städtebauförderung auf. Landrat Gerhard Bauer bezeichnete die Summe als „warmen Regen“.

 

„Wir waren wirklich erschüttert“, sagte die Ministerin. Nach starkem Regen hatte eine Schlammlawine im Mai weite Teile der Kleinstadt im Kreis Schwäbisch-Hall zerstört. Das Land hatte danach ein Hilfspaket für 10,6 Millionen Euro geschnürt.

Mit den jetzt zusätzlich genehmigten drei Millionen Euro will die Kommune einerseits Straßen und Plätze erneuern. „Oberste Priorität hat zunächst der Marktplatz“, sagte der Bürgermeister. Die Summe fließt auch in die Sanierung des Rathauses und eines Kindergartens, der als Quartier der Katastrophenhelfer gedient hatte. Außerdem plant die Gemeinde, neuen Wohnraum zu schaffen.

„Wir wollen, dass Sie schnell Planungssicherheit haben und die nötigen Maßnahmen einleiten können“, sagte Hoffmeister-Kraut im Gespräch mit dem Bürgermeister. Die Städtebauförderung ist auf einen Zeitraum von acht Jahren angelegt. Den wolle man aber nicht ausschöpfen, erklärte Harsch. „In zwei bis drei Jahren muss das erledigt sein.“

Die Bilder von der zerstörten Gemeinde hatten im Mai deutschlandweit für Aufsehen gesorgt. „Für die Betroffenen war das natürlich dramatisch, aber es ist gut, dass Sie jetzt mit viel Elan und positiver Energie voranschreiten“, sagte die Wirtschaftsministerin. Bürgermeister Harsch betonte, dass seine Kommune die Folgen der Flut-Katastrophe als Chance begreife. Die Sanierungen wolle man auch nutzen, um die Versorgung der Häuser mit Breitband-Internetzugängen ausbauen.