In der Basketball-Bundesliga sind noch längst nicht alle Würfel gefallen. Es gibt zwei Absteiger, aber bisher nur einen Aufsteiger aus Heidelberg. Kommt ein weiterer Club dazu?

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Ludwigsburg - In der Basketball-Bundesliga (BBL) ist die Hauptrunde mit den MHP Riesen Ludwigsburg als Erstem zwar abgeschlossen, dennoch sind noch nicht alle Entscheidungen gefallen. Das betrifft nicht nur den Titel, sondern auch den Abstieg. Wobei die Antwort nicht auf dem Parkett, sondern am grünen Tisch fallen könnte. Sportlich ist die Sache klar, da müssen Rasta Vechta und die Gießen 46ers den Gang in die Pro A (zweite Liga) antreten. Doch es bleibt ein Hintertürchen, das sich öffnen könnte.

 

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Da von den beiden Zweitliga-Finalisten und sportlichen Aufsteigern im Unterhaus nur der Meister Heidelberg eine Lizenz beantragt und auch schon zugesichert bekommen hat, stünden für die Bundesliga nur 17 Teams zur Verfügung. Ein Platz wäre vakant, da die Mehrheit der Clubs für die Sollstärke von 18 Mannschaften plädiert. „Es ist denkbar, dass wir deshalb ein Wildcard-Verfahren ausschreiben“, sagt der Ludwigsburger Vorsitzende Alexander Reil – in seiner Funktion als Präsident der BBL. Dann werden die Karten neu gemischt. „Es können sich alle betroffenen Vereine bewerben, also auch die, die bisher keine Lizenz beantragt haben“, betont Reil. Also auch der unterlegene Zweitliga-Finalist und Rekordmeister Bayer Leverkusen sowie andere Zweitligisten, allen voran haben Jena und Rostock Interesse. Bei mehreren Bewerbern entscheiden die BBL-Clubs nach einer Präsentation der Anwärter.

Summe wird auf zwei Jahre gestreckt

Der Haken für sämtliche Kandidaten: Eine Wildcard kostet 700 000 Euro, und die schüttelt kein Club – zusätzlich zum Etat – mal so aus dem Ärmel. Zumindest Rasta Vechta scheint diese Hürde spontan aber nicht abzuschrecken. „Sollte eine solche Wildcard vom wirtschaftlichen Gesichtspunkt her vertretbar zu finanzieren sein, so wären wir gut beraten, uns für diese zu bewerben“, sagte zuletzt Clubchef Stefan Niemayer, der zudem auf einen Coronabonus spekuliert. „Darüber denken wir nach“, gibt Reil zu. Mit einem konkreten Ergebnis: Am Montag teilte die BBL mit, dass der Betrag von 700 000 Euro zwar Bestand hat, jedoch zu zwei gleichen Teilen von je 350 000 Euro auf zwei Jahre (die Spielzeiten 2021/22 und 2022/23) aufgeteilt wird .