Zwei Marbacher Familien gehen immer wieder auf Müllsammel-Aktion – und finden dabei Erstaunliches.

Ludwigsburg: Sandra Lesacher (sl)

Autoreifen, ein Dachfenster, Blumenkübel, eine Dartscheibe... René Ritter könnte noch eine ganze Weile das aufzählen, was er in Wald und auf Wiesen rund um Marbach alles findet. „Echt Wahnsinn, was die Leute wegwerfen“, sagt er.

 

Gemeinsam mit seinem Schwager Marco Heidelberg ist René Ritter seit drei Jahren Jagdpächter in Marbach, und allein schon deshalb viel draußen unterwegs. Dabei finden die beiden immer wieder illegal abgelagerten Müll.

Familienengagement gegen Müll

In Feldern, Hecken, unter Bäumen oder im Gebüsch liegen oft große Mengen davon, darunter alte Möbel, Elektroschrott, Autoteile und Bauabfälle. Marco Heidelberg und René Ritter sammeln diese Dinge ein – oft unterstützt durch ihre drei Kinder Noel, Mia und Sam, die fleißig mithelfen.

„Wir machen das gern, wir wollen etwas für die Umwelt tun“, sagt René Ritter. Er und sein Schwager mögen es, in der Natur zu sein und sehen es als selbstverständlich an, der Natur auch etwas zurückzugeben, indem sie das aufräumen, was andere hinterlassen haben. „Da kommt echt immer einiges zusammen, wenn man mit offenen Augen durch die Gegend läuft.“

Autoreifen, Scheiben, Ersatzteile: All das gehört nicht in die Natur. Foto: privat/ 

Dennoch macht es die Marbacher wütend und traurig, dass so viel Müll in der Natur landet. Zumal es gefühlt immer mehr wird. „Ich habe schon den Eindruck, dass es gerade besonders viel ist“, sagt René Ritter. Er fragt sich, ob der eine oder andere gerade im Wald entsorgt, was beim Frühjahrsputz zusammengekommen ist.

Auffällig sei, dass es sich oft um große Gegenstände handle, die offenbar vorsätzlich wild entsorgt werden. Hinzu kommen aber auch noch jede Menge Scherben von Flaschen, Verpackungen bekannter Fast-Food-Ketten, Hundekotbeutel und vieles mehr, das wahllos auf Wiesen und Feldern landet.

Der Müll gefährdet Mensch und Tier

Marco Heidelberg und René Ritter betonen auch, dass dieses Verhalten einzelner nicht nur die Umwelt gefährdet, sondern auch eine Gefahr für Wildtiere, Spaziergänger und Hundebesitzer sei. Tiere oder auch Kinder könnten sich an Scherben oder Metallgegenständen verletzten, auslaufende Flüssigkeiten verseuchen den Boden. „Wir haben zum Beispiel auch schon Kühlschränke und halbvolle Ölkanister gefunden“, berichtet Ritter.

Die beiden Schwager hoffen, dass es in Zukunft nicht mehr, sondern weniger Müll wird. „Wir würden da gerne etwas sensibilisieren“, sagen sie. „Es wäre wichtig, wenn die Leute etwas achtsamer mit der Natur wären.“