Traurig, aber wahr: Wilddiebe haben in einem französischen Zoo ein Nashorn erschossen und das Horn des Tieres abgesägt und mitgenommen. Auf dem Schwarzmarkt wird für das Horn bis zu 40.000 Euro gezahlt.

Paris - Wilddiebe machen in Frankreich selbst vor Zoos nicht halt: Im Tierpark von Thoiry westlich von Paris drangen Unbekannte in der Nacht zu Dienstag in ein Nashorngehege ein und erschossen ein fünf Jahre altes Tier, wie Zoodirektor Thierry Duguet der Nachrichtenagentur AP sagte. Anschließend trennten sie das Horn des Tieres mit einer Kettensäge ab und suchten das Weite. Pfleger entdeckten den Kadaver am Morgen. Die Täter waren zunächst noch auf der Flucht.

 

Die Zeitung „Le Parisien“ schrieb, für das Horn eines Rhinozeros würden auf dem Schwarzmarkt bis zu 40 000 Euro gezahlt, weil immer noch Leute glauben, es stärke ihre Liebeskraft.

Mehr wert als Gold

„Nashorn-Horn ist in Asien mehr wert als Gold. Wilderer machen vor nichts halt und haben nun erstmals sogar ein Tier in einem europäischen Zoo getötet“, erklärte Daniela Freyer von der Tierschutzorganisation Pro Wildlife.

Der Handel mit Horn von Nashörnern ist auf internationaler Ebene seit rund vier Jahrzehnten verboten. Auf dem Schwarzmarkt zahlen Kunden Berichten zufolge etwa 60 000 Euro pro Kilogramm. Vor allem in China und Vietnam ist das Horn gefragt: Ihm werden dort aphrodisierende und heilende Kräfte zugeschrieben. Dabei besteht das Horn aus Keratin, dem gleichen Material wie menschliche Fingernägel. In Südafrika hatten Wilderer im vergangenen Jahr nach Regierungsangaben mehr als 1000 Nashörner getötet.