Der letzte württembergische König Wilhelm II. gab sich bürgerlich und volksnah – dennoch führte er als Pferdeliebhaber und leidenschaftlicher Jäger weitgehend das Leben eines Hochadligen. Vor 100 Jahren ist Wilhelm gestorben.

Klima/Nachhaltigkeit : Thomas Faltin (fal)

Stuttgart - Was bleibt von diesem langen Leben als König? Am Ende scheint es nichts weiter zu sein als die Erinnerung an einen freundlichen älteren Herrn, der mit seinen Hunden, zwei weißen Spitzen, spazieren geht und auf der Straße selbst vor Dienstmägden „deckelt“, also den Hut lupft. Solche Anekdoten über den letzten württembergischen König Wilhelm II. (1848–1921), dessen 100. Todesjahr nun begangen wird, gehören hierzulande fast zum kollektiven Bewusstsein. Aber darüber hinaus weiß kaum jemand einen Erfolg oder eine Leistung zu nennen, die man mit Wilhelm verbindet. So armselig ist also die Bilanz?