Gesund und munter erkundet ein neuer Bewohner die Wilhelma: Ein seltenes Hirscheber-Ferkel kam kurz nach Neujahr auf die Welt und darf sich zum ersten Mal im Außengehege umschauen. Einen Namen hat die kleine Dame auch schon.

Stuttgart - In der Wilhelma gibt es erneut Nachwuchs: Die kleine Citra kam eine Woche nach Neujahr auf die Welt und darf nun erstmals das Gehege erkunden. Das Ferkel gehört den äußerst seltenen Hirschebern aus Indonesien an – umso größer ist die Freude im Zoologisch-Botanischen Garten in Stuttgart, dass das Ferkel gesund und munter ist.

 

„Die Mutter Cinta war schon drei, vier Tage über der Zeit“, berichtet Tierpfleger Daniel Idler, „sie lief den ganzen Tag auf und ab, aber es passierte nichts. Deshalb hatten wir etwas Sorge. Weil sie recht dick war, hatten wir sogar Zwillinge für möglich gehalten.“ Doch dann zeigte sich, dass es nur ein einzelnes Ferkel war, das sich so lange bitten ließ – dafür ein mit 853 Gramm Geburtsgewicht recht propperes Mädchen. Sonst reichen die Jungtiere bei Hirschebern nur knapp an die 800 Gramm heran. „Es ist das kräftigste Ferkel, das unser Zuchtpaar bisher bekommen hat“, sagt Idler. „Und es macht sich super. Das Jungtier hat gleich begonnen, bei der Mutter zu trinken, und nimmt jeden Tag etwas zu.“

Mittlerweile bringt es schon fünf Kilo auf die Waage. Das muntere Regenwaldschweinchen hat mit Citra einen Namen erhalten, der aus der indonesischen Heimat stammt und mit demselben Buchstaben anfängt wie der seiner Mutter.

Mutter verteidigt das Kleine

Cinta zeigt sich als sehr fürsorgliche Mutter. Bei ihrem ersten Nachwuchs 2015 war alles noch ungewohnt für sie. Jetzt geht sie ganz in ihrer Rolle auf: „Sie achtet immer auf das Ferkel, säugt es bereitwillig und verteidigt es, wenn sich jemand nähert, selbst gegen Artgenossen“, berichtet der Pfleger.

Die Nachzucht ist wichtig für die stark bedrohte Art, von der es in der Natur weniger als 4000 Tiere gibt. Einen Rückschlag musste die Wilhelma vergangenes Jahr einstecken: Ein im Juni geborener Hirscheber verstarb nach nur wenigen Tagen. Ein im Jahr 2015 in der Wilhelma geborenes Ferkel namens Cahaya ist jedoch mittlerweile in den Zoo Berlin umgezogen.

Das tropische Regenwaldschwein kommt allein auf der indonesischen Insel Sulawesi und benachbarten Inseln vor. In Europa ist die Nachzucht zuletzt nur in Stuttgart und dem englischen Chester gelungen.