Sie sind klein, knuffig und ganz schön munter - gleich zehn kleine Ferkel sind in der Wilhelma zur Welt gekommen. Die zweifarbigen Schwäbisch-Hällischen Schweinchen halten Mama Lucy auf Trab.

Stuttgart - Schwarzer Kopf, schwarzes Hinterteil und dazwischen zartrosa: So sieht ein Schwäbisch-Hällisches Schwein aus - und auch die Ferkel haben schon die charakteristische Zeichnung. Seit vergangenen Dienstag sind zehn wuselige Schweinchen in der Stuttgarter Wilhelma zu beobachten. Mama Lucy hat damit zum zweiten Mal geworfen. Zehn Ferkelchen sind bei dieser Rasse nicht ungewöhnlich. Laut der Wilhelma handle es sich eher um einen "mittelgroßen" Wurf.

 

"In den ersten Tagen schlafen sie noch viel unter ihrer Wärmelampe. Wenn sie aber gerade nicht dösen oder sich um die Zitzen der Mutter streiten, tollen die Ferkel munter durch ihren Stall", erzählt Ramona Schiele, stellvertretende Revierleiterin des Schaubauernhofs.

Beim Schwäbisch-Hällischen Schwein handelt es sich um eine alte Haustierrasse, die nachweislich auf König Wilhelm I., den Gründer der Wilhelma zurückgeht. Er ließ um 1820 chinesische Maskenschweine aus England bringen und mit mit einem Landschwein kreuzen. Da die Nachkömmlinge nicht nur robust waren, sondern auch noch gut schmeckten, wurden sie zur häufigsten Rasse im Ländle.

Doch durch veränderte Essgewohnheiten verschwand die Rasse in den 1970er Jahren beinahe - nur einige Liebhaber setzten sich für ihren Erhalt ein. Mit Erfolg - heute hat sich der Bestand erholt. Die Wilhelma gehört zur Züchtervereinigung Schwäbisch-Hällisches Schwein. Deshalb kommen die Schweine, wenn sie von der Mutter getrennt werden können, zur Mast auf einen Bauernhof. "In der Hinsicht unterscheiden wir uns nicht von einem landwirtschaftlichen Betrieb", sagt der Wilhelma-Sprecher.