Im Amazonienhaus in der Wilhelma in Stuttgart sind neue Bewohner eingezogen: Die schwarzen Brüllaffenbrüder Dichoso und Shakiro sollen sich mit den beiden Weibchen Yara und Montega anfreunden. Bisher stoßen sie aber noch eher auf Ablehnung.

Stuttgart - Das Amazonienhaus in der Wilhelma in Stuttgart hat zwei stimmgewaltige Neuzugänge zu vermelden: Die Schwarzen Brüllaffenbrüder Dichoso und Shakiro sind aus Barcelona in den Zoologisch-Botanischen Garten gekommen – die Tierpfleger erhoffen sich vom Einzug, dass sich die männlichen Brüllaffen mit den beiden Weibchen Yara und Montega anfreunden.

 

Die hellblonden Damen sind laut Wilhelma den schwarzhaarigen Männchen gegenüber jedoch noch skeptisch. „Nach anfänglichem Interesse haben sich die Weibchen entschieden, ihr angestammtes Revier gegen die Herren zu verteidigen“, berichtet Kuratorin Dr. Marianne Holtkötter. „Sie verwehren ihnen manchmal den Zutritt ins Schaugehege, wogegen die Männer mit Gebrüll protestieren.“

Affen-Gesang ist kilometerweit zu hören

Der tiefe Brüllgesang der Primaten trägt kilometerweit. Die Haltung einer gemischten Gruppe ist laut Wilhelma bei Brüllaffen eine Herausforderung. „Die Empfehlung, Yara und ihre Tochter Montega mit zwei Brüdern zusammenzubringen, kam von der Koordinatorin des Europäischen Zuchtprogramms“, erklärt die Zoologin. „Shakiro ist kastriert, sein Bruder Dichoso nicht. So wird verhindert, dass es zu aggressiven Rivalitäten zwischen den erwachsenen Männchen kommt. Auf diese Weise – so hoffen wir – können beide dauerhaft in einer gemischten Gruppe leben.“

Dichoso soll nun mit Montega für Nachwuchs sorgen. Yara darf sich im gehobenen Alter von 19 Jahren hingegen zukünftig um ihre Enkel kümmern. Bei schönem Wetter sind die Brüllaffen inzwischen auch auf der Außenanlage zu sehen.