Traurige Nachricht aus der Stuttgarter Wilhelma: Orang-Utan Moritz ist verstorben. Der Menschenaffe wurde 24 Jahre und fast sieben Monate alt.

Stuttgart - Die Wilhelma in Stuttgart hat einen ihrer Charakterköpfe verloren: Orang-Utan Moritz ist am Montag, 17. Juli 2017, gestorben. Zuletzt hatte er laut Wilhelma innerhalb kurzer Zeit sichtbar abgebaut. Er wirkte apathisch, zeigte am Sonntagabend Atembeschwerden und begann zu husten.

 

Untersuchungen klären genaue Todesursache

„Die Untersuchung mit einem Computer-Tomographen in einer Tierklinik hat eine schwere Lungenerkrankung ergeben, die nicht zu behandeln war“, erklärte Zootierärztin Dr. Annika Weigold. Um ein längeres Leiden zu vermeiden, ließen die Veterinäre den Affen nicht mehr aus der Narkose aufwachen. Die Obduktion am Dienstag bestätigte eine massive Lungenfellentzündung und ergab Hinweise auf eine Herzschwäche. Labortests sollen nun den genauen Ursachen auf den Grund gehen und abklären, ob weitere Organe betroffen waren. Moritz wurde 24 Jahre und fast sieben Monate alt.

Geboren wurde er am 20. Dezember 1992 im Münchener Tierpark Hellabrunn. Seine Mutter starb bei seiner Geburt. Ein Jahr später kam Moritz in den Zoologisch-Botanischen Garten nach Stuttgart, zunächst zu anderen Orangkindern ins Jungtieraufzuchthaus. 1995 zog er ins Menschenaffenhaus nebenan um.

Nie Nachwuchs gezeugt

Obwohl er mit mehreren Weibchen zusammenlebte, hat er nie Nachwuchs gezeugt. „Das ist sehr bedauerlich, weil die Orang-Utans stark vom Aussterben bedroht sind“, sagte Dr. Marianne Holtkötter, die in der Wilhelma als zoologische Kuratorin für die Menschenaffen zuständig ist.

In der Wilhelma leben jetzt noch die beiden älteren Orang-Utans Moni (39) und Carolin (43). Sie sind Töchter von Buschi, der mit 51 Jahren zu einem der ältesten Sumatra-Orang-Utans in Europa wurde. Die beiden verbliebenen weiblichen Orang-Utans, die über das zuchtfähige Alter hinaus sind, sollen ihren Lebensabend in der Wilhelma verbringen dürfen.