Zahlreiche Familien genießen in der Wilhelma den Kindertag und ein großes Mitmachangebot. Tiere bleiben aber die größte Attraktion.

„Flamingos“, sagt ein Junge, der von seinem Vater gen Wilhelma-Haupteingang getragen wird. „Die sehen wir gleich“, bestätigt dieser. Neben dem Gehege der rosa Vögel wartet allerdings eine Überraschung. Mit großen Augen betrachtet der kleine Besucher die Hüpfburgen auf der Wiese. Eine sieht aus wie ein Hai. Der Kindertag am Pfingstmontag bietet im unteren Bereich des zoologisch-botanischen Gartens Gelegenheit, sich auszutoben. Die dauerhaft in den Wilhelma-Rundgang integrierten Stationen der Kinder-Turnwelt werden durch einen Bewegungsparcours ergänzt. Von Seerosenblatt zu Seerosenblatt hüpfen wie Fröschin Frida, oder wie Maulwurf Matti durch Gänge krabbeln. Der Andrang ist groß.

 

Überhaupt wird der Aktionstag sehr gut angenommen. Das Kinderwagenaufkommen ist hoch. Wo die Wege enger sind, wie neben der Baustelle zum künftigen Australienhaus, sind Ausweichmanöver nötig. Ein Durchkommen ist aber immer möglich. Die Menge um den Zauberkünstler vor der Damaszenerhalle ordnet sich so, dass jeder etwas sieht, am Stand neben dem altehrwürdigen Gingkobaum, wo junge Gärtner eine Wilhelma-Pflanze ergattern können, sind die Wartezeiten überschaubar. Simone Strobl kann auch in Ruhe am Infostand über Großkatzen sprechen, Gebiss und Schädelanatomie der Tier erläutern. „Wir haben auch eine Katze“, erzählt ein Mädchen. „Weißt du auch, wie viele Backenzähne sie hat?“, fragt die Expertin und stellt einen Kiefer zum Betasten und Nachzählen bereit.

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Die bunten Superhelden haben einen schweren Stand. Zum einen sind ihre plüschigen Kostüme nicht auf das sommerlich schwüle Wetter abgestimmt, zum anderen winken sie den Kindern in unmittelbarer Nähe des Geierdomizils zu, wo eben Frischfleisch geliefert wurde. Neun Vögel tun sich an der Mahlzeit gütlich. Erstaunlich flink schnappen die Greifvögel sich ihre Brocken. Im Nu sind sie verschlungen. Vor großem Publikum.

„Ich mag Tiere“, sagt Pia und präsentiert ihren Stoffhund. Die Sechsjährige trägt ihn zur nächsten Station in die Teddyklinik Tübingen am Schaubauernhof. Er habe sich das Bein verletzt, berichtet sie. Nach dem Röntgen steht fest: Es ist gebrochen. Doktorin Sina versorgt den Patienten erst einmal mit einer Schiene.

Trotz aller Extras bleiben letztlich die Wilhelma-Bewohner die Hauptattraktion des Tages. Auch für den jungen Mann, der fasziniert die Äderung eines Okapi-Ohrs betrachtet. „Krass“, bemerkt er anerkennend. Ob er es noch rechtzeitig zum Restaurant Amazonica schafft? Dort wird um 13 Uhr ein 15 Meter langer Erdbeerkuchen angeschnitten. Der Erlös aus dem Verkauf fließt an ein Schutzprojekt für Okapis in Zentralafrika.