Vor allem die erfolgreiche Nachzucht bei den Geparden und den Okapis freut Zoodirektor Thomas Kölpin.

Mit mehr als 1,6 Millionen Besucherinnen und Besuchern im Jahr 2022 knüpft die Wilhelma bei ihrer Statistik an das hohe Niveau von 2019 an – und dies trotz Corona-Einschränkungen, die noch bis Ende März 2022 in der Wilhelma galten. „Nachdem wir in das Jahr mit angezogener Handbremse starteten, strömten die Menschen ab der letzten Märzwoche wieder in den Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart wie in der Zeit vor Corona“, berichtet Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin.

 

Neben den erfreulichen Besucherzahlen blickt der einzige zoologisch-botanische Garten Deutschlands aber mit Freude auf die „zahlreichen, teils sehr seltenen Nachzuchten“, berichtet Kölpin. Hervorzuheben sei der gleich fünffache Nachwuchs bei den Geparden, der im Juni zur Welt kam. Dies sind 2022 die einzigen Nachzuchten in einem europäischen Zoo und damit ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der gefährdeten Raubkatzen. „Aber auch das Jungtier bei unseren Schabrackentapiren oder die beiden Okapi-Geburten sind etwas ganz Besonderes. Beide Tierarten sind in ihren angestammten Lebensräumen stark gefährdet“, so der Wilhelma-Direktor weiter.

Im Sommer sollen die Koalas einziehen

Die Zucht bedrohter Tierarten ist nur ein Teil des Artenschutzengagements der Wilhelma. „Dank der Unterstützung unserer Besucher durch ihren freiwilligen Artenschutz-Euro, aber auch durch den Beitrag der Freunde und Förderer der Wilhelma konnten wir 2022 Artenschutzorganisationen vor Ort mit über 500 000 Euro unterstützen“, betont Kölpin. Diese Unterstützung sei dringend notwendig, da der Artenschwund weltweit stetig voranschreite. Daneben gewinne die Wilhelma mit der Aufnahme in die Weltnaturschutzunion IUCN an Bedeutung im internationalen Artenschutz.

Dass sich die Wilhelma im internationalen Vergleich nicht zu verstecken braucht, zeigt auch das Ergebnis des Zoo-Rankings, in dem sie von vormals Platz zehn auf Rang fünf gesprungen ist. Für 2023 gibt es umfangreiche Pläne, wie der Direktor betont: „Am meisten fiebern alle, mich eingeschlossen, auf die Ankunft der Koalas hin. Mit der Eröffnung der Terra Australis holen wir ein Stück Down Under an den Neckar.“ Die neue Attraktion, für die derzeit das alte Menschenaffenhaus komplett umgebaut wird, soll im Sommer eröffnen. Mit Baumkänguru, Tüpfelbeutelmarder oder Kowari werden dann neben den Koalas weitere, teils sehr seltene Beuteltierarten zu sehen sein.