Der Papa hat einen Namen, der es in sich hat: Eber Porsche hat in der Wilhelma Stuttgart für Nachwuchs gesorgt: 18 schwäbisch-hällische Landschwein-Ferkelchen toben nun durch den Schaubauernhof.

Stuttgart - Erneut gibt es Nachwuchs in der Wilhelma in Stuttgart: Gleich 18 Ferkelchen haben den Schaubauernhof für sich erobert. Stolzer Vater ist Zuchteber Porsche, der seit dem Frühjahr bei den Schwäbisch-Hällischen Schweinen Zuhause ist.

 

Muttersau Lucy brachte vor vier Wochen zehn Jungtiere zur Welt, Arielle kam bei ihrem allerersten Wurf vor zwei Wochen auf acht Ferkel. Bei Lucy kamen fünf männliche und fünf weibliche Ferkel auf die Welt, bei Arielle waren es genau vier männliche und vier weibliche Ferkel.

Das sind die tierischen Senioren in der Wilhelma.

Diese 18 Sprösslinge lassen es sich nun im Stroh, unter der Wärmelampe, im Auslauf oder beim Schlammbad gut gehen. Die Kleinen haben bereits die für die Schwäbisch-Hällischen Schweine typische Farbgebung mit schwarzem Kopf, rosa Rumpf und schwarzem Hinterteil. Trotz ihres geringen Altersunterschieds sind Lucys und Arielles Ferkel leicht durch Größe und Verhalten auseinander zu halten. Während die größeren umhertoben und bei der Fütterung den Eicheln nachjagen, machen die jüngeren ihnen quiekend Platz und drängen sich lieber zu einem wärmenden Sauhaufen zusammen. Noch knabbern die Kleinsten nur vorsichtig an den Eicheln und bevorzugen es, bei Muttern zu saugen. Das ist trotz der vielen Ferkel kein Problem, denn jede Sau hat mindestens 14 Zitzen.

Erhalt der Nutztierrasse

Die auffälligen Schweine und die Wilhelma verdanken ihre Existenz beide König Wilhelm I. von Württemberg. Der Regent, der sich die extravagante Residenz am Neckar erbauen ließ, hatte um 1820 chinesische Maskenschweine aus England mit Landschweinen kreuzen lassen, um die heimische Viehzucht zu stärken. Die Nachkömmlinge erwiesen sich als robust, genügsam und fruchtbar. Da sie zudem gut schmeckten, avancierten die Schwäbischen-Hällischen Schweine zur häufigsten Rasse im Ländle.

Ab den 1950er Jahren verlangte die moderne Ernährung immer mehr nach Magerfleisch als nach Schweinespeck. Andere Rassen gewannen an Beliebtheit und verdrängten die Schwäbisch-Hällischen fast völlig. Dank einiger Liebhaber dieser regionalen Besonderheit verschwanden sie in den 1970er Jahren nicht komplett. Die Wilhelma trägt als Mitglied der Züchtervereinigung Schwäbisch-Hällisches Schwein dazu bei, dass diese alte Nutztierrasse erhalten bleibt.

In unserer Bildergalerie sehen Sie weitere Fotos der niedlichen Ferkel in der Wilhelma Stuttgart.