Weil ein Mitarbeiter versehentlich eine Sprinkleranlage beschädigt hat, werden am Dienstag mehrere Läden in der Ludwigsburger Wilhelmgalerie mit Wasser geflutet. Auf dem Weg zu dem Einsatz kollidiert zudem ein Feuerwehrauto mit einem Audi.

Nachrichtenzentrale: Tim Höhn (tim)

Ludwigsburg - Wasser in den Geschäften, Wasser am Boden, Wasser an der Decke – ein Wasserschaden hat am Dienstagvormittag die Wilhelmgalerie in der Ludwigsburger Innenstadt lahmgelegt. Noch ist die Ursache für den Defekt nicht abschließend geklärt, aber die Quelle ist bekannt: eine Sprinkleranlage im Eingangsbereich eines Kindermodengeschäfts im Obergeschoss. „Wir gehen davon aus, dass der Kopf der Sprinkleranlage beim Öffnen der Eingangstüren versehentlich abgerissen wurde“, sagt Matthias Klett, der Einsatzleiter der Feuerwehr. In der Folge sei „massiv Wasser ausgelaufen“ und habe sich im Gebäude verteilt. Das Centermanagement äußert sich kryptisch: Die Sprinkleranlage sei „durch Nutzereinwirkung“ beschädigt worden, heißt es in einer Stellungnahme.

 

Es dauerte zweieinhalb Stunden, bis das Leck geschlossen war

Verletzt wurde niemand. Das Unglück ereignete sich gegen 9.35 Uhr, das Einkaufszentrum war erst wenige Minuten geöffnet – und die wenigen Kunden, die bereits drin waren, mussten sofort wieder raus. „Oberstes Ziel für uns war die Sicherheit unserer Besucher und Mitarbeiter“, sagt die Centermanagerin Sarah Leberle. „Daher haben wir uns dazu entschlossen, das Center temporär zu schließen.“ Erst gegen 11 Uhr war das Leck geschlossen, um 11.30 Uhr wurden weite Bereiche der Wilhelmgalerie wieder geöffnet. Wegen eines zusätzlichen technischen Problems an der Sprinkleranlage sei es nicht möglich gewesen, den Wasseraustritt schneller zu stoppen, berichtet Klett. Weshalb die Feuerwehr das Wasser durch einen Schlauch vom Obergeschoss ins Erdgeschoss und von dort ins Freie leitete.

Einzelne Läden im Umfeld des Sprinklers und im darunter liegenden Erdgeschoss blieben weit länger geschlossen, weil die Mitarbeiter mehrere Stunden damit beschäftigt waren, die Böden zu trocknen. Wie hoch der Schaden ist, lässt sich noch nicht beziffern. Nach Angaben des Centermanagements wurden auch Rolltreppen und Teile der Deckenbeleuchtung beschädigt.

Feuerwehrauto kollidiert auf dem Weg zum Einsatz mit einem Audi

Glück im Unglück hatte der Fahrer eines Feuerwehrfahrzeugs, der gegen 9.35 Uhr auf dem Weg zu dem Einsatz in einen Unfall verwickelt wurde – auch bei diesem Vorfall wurde niemand verletzt. Zu diesem Zeitpunkt ging die Feuerwehr noch davon aus, dass in dem Einkaufszentrum Feuer ausgebrochen und deshalb höchste Eile geboten ist. Aus diesem Grund fuhr der 35-jährige Feuerwehrmann nach Angaben der Polizei mit Blaulicht und Martinshorn in Richtung Innenstadt. Als er an der Steinbeisstraße bei Rot über eine Kreuzung fuhr, kollidierte sein Feuerwehrauto mit dem Audi einer 21-jährigen Frau. Beide Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden, der Schaden wird auf 60 000 Euro geschätzt.