Das Wilhelms-Gymnasium geht erneut ins Rennen um den G 9-Zug. Die Schule sieht sich als prädestiniert.

Stuttgart-Degerloch - Sie geben nicht auf: Sowohl der Rektor Wolfgang Funk als auch Lehrer und Eltern der Schüler des Degerlocher Wilhelms-Gymnasiums (WG) sind weiterhin davon überzeugt, dass es Sinn macht, eine Alternative zum achtjährigen Gymnasium anzubieten. „Alles andere wäre inkonsequent“, sagt Funk. An der pädagogischen Grundüberzeugung habe die Absage der Landesregierung im März nichts geändert. 22 Schulen hatten den Zuschlag für einen G 9-Zug bekommen – darunter das Zeppelin-Gymnasium im Stuttgarter Osten. Zum Schuljahr 2013/2014 dürfen ihn weitere 22 Gymnasien einführen.

 

Der erste G 8-Zug im einst neunjährigen Gymnasium begann am WG schon 1998. Es war Versuchsschule für das neue Unterfangen. 2006 machten die ersten Schüler ihr Abi nach acht Jahren. 2012 schied der letzte doppelte Abiturjahrgang aus. Im Anschluss wollte das WG wieder einen G 9-Zug einführen, kam beim Schulversuch der Landesregierung aber nicht zum Zug. Nun will Funk erneut ins Rennen gehen.

Funk hofft, dass es im zweiten Anlauf klappt

Die langjährige Erfahrung im Umgang mit zwei Schulsystemen in einer Schule zeichne das WG aus. Dies habe den Beteiligten den Mut gegeben, sich auch der neuen Herausforderung zu stellen, erklärt Funk. Das schon damals beim Regierungspräsidium eingereichte Konzept wurde als überzeugend akzeptiert. Nun hoffe er sehr, dass es im zweiten Anlauf klappt.

Die Gymnasien in den benachbarten Bezirken interessieren sich nicht für einen G 9-Zug. Am Paracelsus-Gymnasium Hohenheim habe es zwar Befürworter gegeben, erklärte der Schulleiter Siegfried Frey seinerzeit, allerdings überwogen am Ende diejenigen, die nicht schon wieder etwas Neues beginnen wollten. Irmgard Brendgen vom Sillenbucher Geschwister-Scholl-Gymnasium indes sagte, dass es an ihrer Schule nie das Interesse für einen G 9-Zug gegeben habe – und auch keine Diskussion.

Am kommenden Mittwoch stimmt der Verwaltungsausschuss über die Anträge des WG und des Leibniz-Gymnasiums in Feuerbach ab. Dann entscheidet das Land.