Die deutsche Tennisspielerin Sabine Lisicki hat sich in der ersten Runde beim Turnier in Wimbledon locker durchgesetzt. Für eine Überraschung sorgte die Hamburgerin Carina Witthöft.

London - In ihrer Wohlfühl-Oase Wimbledon ist Sabine Lisicki unerwartet mühelos in die zweite Runde eingezogen. Die Finalistin von 2013 setzte sich am Eröffnungstag des bedeutendsten Tennisturniers der Welt 6:1, 6:3 gegen Shelby Rogers aus den USA durch. In einer wenig hochklassigen Partie gegen die French-Open-Viertelfinalistin nutzte die um ihre Form ringende Berlinerin am Montag nach nur 59 Minuten ihren ersten Matchball. Sie schrie ein lautes „Come on“ heraus - und lächelte.

 

Für eine Überraschung sorgte am Montag die Hamburgerin Carina Witthöft. Mit 6:1, 6:4 gewann die 21-Jährige gegen Irina-Camelia Begu aus Rumänien, die an Nummer 25 gesetzt ist. In ihrem ersten Zweitrunden-Match in Wimbledon trifft Witthöft auf Kurumi Nara aus Japan oder die Amerikanerin Madison Brengle. Lisicki bekommt es am Mittwoch mit der früheren US-Open-Siegerin Samantha Stosur zu tun.

Formtief hält seit Monaten an

Bei keinem anderen Turnier auf der Tennis-Tour spielt die auf Position 81 abgerutschte Lisicki so gut und so gerne wie auf den Rasenplätzen im Südwesten Londons. Sie war im Viertelfinale 2009, im Halbfinale 2011, im Viertelfinale 2012, im Finale 2013 und im Viertelfinale 2014. Vor zwölf Monaten war in Runde drei Schluss.

Drei Jahre ist es her, dass die Berlinerin dank ihres Finaleinzugs in Wimbledon in aller Munde war. Auf einmal sprach ganz Deutschland wieder vom Tennis. Auch wenn Lisicki damals die große Chance verpasste, sich zur Grand-Slam-Siegerin zu krönen und im Finale gegen die Französin Marion Bartoli klar verlor.

Von solchen Erfolgen ist sie nun lange weit entfernt. Ihr Formtief hält seit Monaten an. In der Weltrangliste wurde die einstige Nummer zwölf durchgereicht, nicht einmal unter der ersten 80 ist sie derzeit zu finden. „Für sie ist alles schwierig und jedes Match eine besondere Herausforderung, weil ihr das Selbstvertrauen fehlt“, hatte Bundestrainerin Barbara Rittner deswegen gesagt.

Kusshändchen ans Publikum

Vor der mitfiebernden Fed-Cup-Chefin war von mangelnder Sicherheit zu Beginn gegen Rogers an nichts zu merken. Die Weltranglisten-62. machte der Deutschen das Leben mit schnellen Fehlern aber auch nicht allzu schwer. Lisicki gewann die ersten elf Punkte in Serie, ehe auf der Anzeigetafel auf Court 18 erstmals Zähler für ihre Kontrahentin aufleuchteten. Nach nur 18 Minuten war der erste Satz beendet.

Im umkämpfteren zweiten Durchgang musste Lisicki den Ausgleich zum 3:3 hinnehmen, feuerte sich aber lautstark an, als sie prompt wieder in Führung ging. Wenig später verteilte sie ihre in Wimbledon gewohnten Kusshändchen an das Publikum und verschwand lächelnd.