Nach jahrelangen Diskussionen ist nun zwischen Rathaus und Michaelskirche die Baugrube für einen Neubau zu sehen. Zehn Wohnungen und zwei Geschäfte sollen entstehen.

Wimsheim - Es tut sich was in Sachen neue Ortsmitte in Wimsheim. Die Bagger sind angerollt und heben die Baugrube aus. Das Dreieck aus Rathaus und Michaelskirche soll komplettiert werden durch ein Wohn- und Geschäftshaus mit einer Tiefgarage sowie einem öffentlichen Platz davor. Die letztgenannten beiden Elemente werden der Gemeinde Wimsheim gehören. Das Gebäude errichten die Pforzheimer Architekten Walter und Sima Zeitler als Investoren.

 

Eine unendliche Geschichte

Damit nimmt eine beinahe unendliche Geschichte konkrete Formen an. Entsprechend erfreut verkündete Bürgermeister Mario Weisbrich bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch den Start der Bauarbeiten. Schon seit vielen Jahren wird im Ort über diese neue Ortsmitte diskutiert, nicht nur im Rat, sondern im November 2014 auch bei einer Bürgerinfoveranstaltung, zu der fast 200 Interessierte kamen. Bereits im Jahr 2006 gab es einen städtebaulichen Wettbewerb für die Neugestaltung der zentral gelegenen Fläche. Auch das Denkmalamt war eingebunden und hatte zunächst Bedenken wegen der Höhe und der Dachgestaltung des von dem Weissacher Architekten Hansulrich Benz geplanten Gebäudekomplexes.

Vor zwei Jahren, im März 2015, hat der Gemeinderat der 2800 Einwohner zählenden Gemeinde dann mit einer Änderung des Bebauungsplans den Weg frei gemacht für das Haus und einen rund 500 Quadratmeter großen Platz davor. Das Landratsamt genehmigte schließlich im Oktober 2015 den Bauantrag der Gemeinde.

Kirche musste abgesichert werden

Bevor es mit den Tief- und Hochbauarbeiten so richtig los gehen konnte, musste zunächst die Michaelskirche, die die Wimsheimer auch liebevoll ihren Dom nennen, abgesichert werden. Das Gotteshaus überragt auf einem erhobenen Standort die Baugrube. Deswegen war der erste Schritt auch das Errichten einer Abstützungswand. „Nachdem jetzt die Erdanker gesetzt waren, musste ein Statiker noch alles kontrollieren“, sagte der Bürgermeister Mario Weisbrich auf Nachfrage. Aber nun könne es weitergehen. In dem neuen Gebäude wird es zehn Wohnungen geben. Sechs davon sind bereits reserviert oder verkauft, so Weisbrich. Für die beiden Gewerbeeinheiten sei man im Gespräch mit Interessenten, sagte der Bürgermeister und fügte hinzu: „Wir sind auf der Suche.“ Etwas Zeit dafür bleibt ja, denn bis zur Fertigstellung dauert es auch noch etwas. In gut einem Jahr, Mitte 2018, soll es dann so weit sein.

Eine Million Euro Kosten

Die Gemeinde rechnet mit Baukosten von rund einer Million Euro für den Platz zwischen dem Neubau und dem Rathaus sowie für die öffentlichen Tiefgaragenplätze. Allerdings kann sie davon noch Zuschüsse aus dem Landessanierungsprogramm abziehen.

Nach den Osterferien soll laut Mario Weisbrich mit den Rohbauarbeiten begonnen werden. Dann werden die Wimsheimer Bürgerinnen und Bürger auch endlich konkret etwas sehen von der viel diskutierten neuen Ortsmitte.