Der Gemeinderat will sich um das Siegel „Fairtrade Town“ bewerben – damit sind alle Kriterien erfüllt. Die Initiative hat viele Unterstützer.

Wimsheim - Weil der Stadt hat es schon seit Jahren und Heimsheim auch. Bald soll nun Wimsheim in guter Gesellschaft zu den benachbarten Fairtrade-Städten stehen. Denn der Gemeinderat hat jetzt beschlossen, an der Fairtrade-Towns-Kampagne teilzunehmen und das entsprechende Siegel anzustreben. Mit dem Ja des Gremiums wurde das letzte der fünf nötigen Kriterien für die Bewerbung beim Verein TransFair erfüllt.

 

Die Initiative hat viele Unterstützer

Fair gehandelter Kaffee und vielleicht ebensolches Knabbergebäck – das soll es künftig im Rathaus der Heckengäu-Gemeinde geben, wenn der Bürgermeister zu Gesprächen einlädt oder die Räte sich treffen. Und nicht nur das: Auch in Geschäften im Ort warten Produkte mit einem der zahlreichen Siegel, die auf fairen Handel schließen lassen, auf Käufer. Beate Lämmle-Koziollek und Christina Lack von der Steuerungsgruppe aus den Reihen der Bürgerschaft erläuterten dem Gremium den aktuellen Stand. Die Fairtade-Initative habe in Wimsheim bereits eine breite Basis, so Beate Lämmle-Koziollek. Es gebe einige Einzelhandelsunternehmen wie etwa der größte Supermarkt am Ort, ein Blumen- und ein Juweliergeschäft, die sich mit entsprechenden Produkten an der Kampagne beteiligen.

Mit von der Partie ist auch die Wimsheimer Sportgaststätte. Auch aus den Reihen der sogenannten Zivilgesellschaft gibt es Zusagen, faire Produkte zu verwenden. So hat sich eine Reihe von Wimsheimer Vereinen angeschlossen sowie die beiden Kirchengemeinden. Auch die Grundschule würde gern mitmachen, hat Beata Lämmle-Koziollek erfahren.

„Wir werden ebenfalls seit zwei Jahren vom Wimsheimer Bauernmarkt unterstützt“, sagte die Vertreterin der Steuerungsgruppe, zu denen aus den Reihen des Gemeinderats Sandra Beck-Lankocz von der Liste Bürgerinitiative gehört. Denn nicht nur fair gehandelter Kaffee, Tee oder Kakao spielen für das Fairtrade-Siegel eine Rolle, sondern auch die Förderung von regionalen Produkten. Fairtrade soll keine Konkurrenz sein, sondern vielmehr eine Ergänzung zu dem, was vor Ort angebaut beziehungsweise hergestellt wird.

Fairtrade soll keine Konkurrenz sein

„Die Gemeinde Wimsheim hat hier die Möglichkeit, eine Vorbildfunktion zu übernehmen“, sagte Beate Lämmle-Koziollek an die Adresse des Gemeinderats. „Wir als Zivilgesellschaft sind bereit, setzen wir also gemeinsam ein Zeichen für eine gerechte Welt“, forderte sie die Bürgervertreter auf. Der Gemeinderat hatte schon vor zwei Jahren grundsätzlich beschlossen, diesen Weg einzuschlagen.

Der Bürgermeister Mario Weisbrich betonte, man wolle niemandem vorschreiben, was er kaufe. „Uns geht es darum, einen Impuls zu setzen“, sagte er. Übrigens könne man aber auch durchaus fair gehandelte Produkte hinterfragen und nannte als Beispiel dafür Rosen aus Südafrika, die einen weiten Transportweg haben.