Der Spatenstich für das Gebäude in der Ortsmitte ist gemacht.
Wimsheim - Es ist eine ganz schön zähe Angelegenheit gewesen: Schon 2003 hatte der damalige Bürgermeister Karlheinz Schühle den Anstoß für eine Neugestaltung der Wimsheimer Ortsmitte gegeben. Ohne vermutlich zu ahnen, dass daraus ein echtes Mammutprojekt für seine Gemeinde werden würde. 13 Jahre später ist es nun endlich soweit: Der Spatenstich für den Neubau ist gemacht, nächste Woche rollt der Bagger an. Bis 2018 soll die Baulücke vor der Kirche geschlossen sein.
Die Sonne scheint an diesem Samstagmorgen, der Himmel ist strahlend blau. Der Wimsheimer Bürgermeister Mario Weisbrich ist sichtlich gut gelaunt. Schließlich kommt endlich Bewegung in das Projekt, dass er mit seinem Amtsantritt 2010 von seinem Vorgänger Schühle übernommen hat und das ihn in den vergangenen Jahren so einige Nerven gekostet haben dürfte. Und nicht nur ihn. Der seit 2014 gewählte Gemeinderat ist der inzwischen vierte, der sich mit dem Thema beschäftigt hat. „Endlich geht jetzt mal was voran“, sagt Freie-Wähler-Rat Klaus Bohnenberger. Nahezu alle Mitglieder der Freien Wähler und der Bürger für Wimsheim sind beim Spatenstich dabei, die Liste Bürgerinitiative und Wimsheim. Miteinander lassen sich nicht blicken.
Dabei sei es doch eine Mehrheitsentscheidung gewesen und da gehöre es sich für einen Gemeinderat, beim Spatenstich eines so wichtigen Projekts dabei zu sein, raunt einer der anwesenden Räte. Immerhin sollen auf der hässlichen Baulücke zwischen Rathaus und Kirche in spätestens zwei Jahren zwei Gebäude mit Platz für zehn moderne Eigentumswohnungen, zwei Laden- beziehungsweise Gewerbeflächen und eine Tiefgarage stehen. Alles barrierefrei und mit Aufzug. „Zeitgemäßes Wohnen in zentraler Lage“, steht da auf dem großen Bauschild, auf dem eine Animation des künftigen Gebäudes zu sehen ist. Der Bürgermeister freut sich auf den Tag, an dem es fertig ist und die ersten Bewohner dort einziehen. Er hofft, dass dadurch mehr Leben in den Ortskern kommt.
Ortsmitte: 2018 soll alles fertig sein
Bewerber für die Gewerbeflächen gibt es allerdings noch nicht. „Wir hatten ein paar Interessenten. Aber weil wir denen keinen Zeitplan präsentieren konnten, sind sie abgesprungen“, sagt der Bürgermeister. Warum aber hat das alles überhaupt so lange gedauert? Weil sich unter anderem die Abstimmungen mit den zuständigen Behörden, etwa mit dem Denkmalamt, schwierig gestaltet hätten, so Weisbrich. Und als es dann vor drei Jahren einen Bauträger gegeben habe und man die Baugenehmigung eingereicht hatte, forderten die frisch gewählten Gemeinderäte der Liste Bürgerinitiative und Wimsheim.Miteinander eine Bürgerversammlung, um die Einwohner in die Entscheidung, was in der Ortsmitte geschehen soll, mit einzubeziehen. Diese fand dann Ende 2014 statt. Mit dem Ergebnis, dass den meisten der gerade einmal 40 Teilnehmer die bisherigen Pläne für die Gestaltung des Ortskerns gefielen und der Gemeinderat mehrheitlich dafür stimmte.
Der Bürgermeister Mario Weisbrich ist sich sicher: „Die modernen Gebäude mit dem Pultdach passen optisch gut zu der alten Kirche.“ Bester Beweis seien das alte Rathaus mit dem modernen Anbau direkt daneben. Die Neugestaltung der Wimsheimer Ortsmitte ist ein Millionen-Projekt. 1,2 Millionen hat die Gemeinde in Straßen- und Kanalsanierung investiert, die Gebäude kosten den Bauträger Sima Zeitler ebenfalls mehrere Millionen. Nächste Woche beginnen bereits die ersten Bauarbeiten, der Großteil geht dann allerdings 2017 über die Bühne, 18 Monate Bauzeit sind geplant. Damit es 2018 dann endlich heißt: „Willkommen in Wimsheim“.
Chronologie der Ortsmitte
2003 Erste Planungsüberlegungen der Gemeinde
2003-2012 Erwerb der Gesamtfläche
2006 Städtebaulicher Wettbewerb
2010-2013 Weiterentwicklung des Planungsentwurfs von 2006
2013 Der Architekt Sima Zeitler sagt als Bauträger zu, der Antrag zur Baugenehmigung wird daraufhin eingereicht
2014 Bürgerversammlung: die Planungen für die Ortsmitte werden vorgestellt
2015 Die Baugenehmigung wird erteilt
2016 Spatenstich
2018 Das Gebäude wird fertiggestellt