Gerade mal 28 Windkraftanlagen wurden im vergangenen Jahr im Südwesten errichtet. Eigentlich will die grün-schwarze Koalition hierzulande 1000 Windräder errichten.

Berlin/Stuttgart - Der Ausbau der Windkraft kommt in Baden-Württemberg nur langsam voran. Im vergangenen Jahr wurden 28 Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 4082 Kilowatt errichtet, wie der Bundesverband Windenergie sowie der Fachverband VDMA Power Systems am Donnerstag in Berlin mitteilten.

 

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Die grün-schwarze Koalition hat sich den Bau von 1000 Windrädern vorgenommen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) fordert schon seit längerem, die Planungszeiten für neue Anlagen zu verkürzen. Bisher dauert die Realisierung eines Windparks etwa sechs bis sieben Jahre. Kretschmann will den Zeitraum mindestens halbieren.

484 neue Windkraftanlagen in Deutschland

In Deutschland legte der Ausbau im vergangenen Jahr zu - das Tempo ist aber aus Sicht der Branche zu niedrig, um Klimaziele zu erreichen. Insgesamt wurden 484 Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 1925 Megawatt errichtet, wie die Verbände mitteilten. Der sogenannte Bruttozubau erhöhte sich damit im Vergleich zum Vorjahr um 35 Prozent. Weil auch alte Anlagen stillgelegt wurden, lag der Nettozubau bei 1692 Megawatt. Der Zubau befinde sich nach wie vor auf einem niedrigen Niveau, so die Verbände. Nach dem Einbruch 2019 habe es aber im zweiten Jahr in Folge Zuwächse gegeben.

Fast drei Viertel der neu installierten Leistung wurde 2021 in Niedersachsen, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein realisiert. Spitzenreiter mit jeweils 104 neuen Anlagen waren Niedersachsen und Brandenburg. Der geringste Zubau, abgesehen von den Stadtstaaten, erfolgte in Bayern, dem Saarland und Sachsen.