Die Blockade ist beendet. Der Ausbau der Windkraft nimmt nun auch in Baden-Württemberg Fahrt auf, kommentiert Andrea Koch-Widmann.

Stuttgart - Die Erleichterung bei der grün-roten Landesregierung ist groß. Gerade noch rechtzeitig vor der Landtagswahl kann Umweltminister Franz Untersteller endlich Erfolge vermelden: Der Ausbau der Windkraft kommt in Gang. 121 Anlagen sind derzeit im Bau, 58 weitere genehmigt. Insgesamt liegen 240 Anträge bei den Genehmigungsbehörden. Das Ziel, bis 2020 zehn Prozent des Stroms mit der kostengünstigen Windenergie zu erzeugen, scheint nicht mehr in unerreichbarer Ferne zu sein. Die Hälfte der Leistung jedenfalls ist in absehbarer Zeit erreicht, die Ausbaudynamik wird sich weiter steigern.

 

Hohn und Spott hatte sich der Umweltminister anhören müssen, als er 2011 das Regierungsziel auf 1200 neue Windräder bezifferte. Diese Zahl nimmt Untersteller heute nicht mehr in den Mund. Neue Anlagen sind immer leistungsfähiger, es braucht deutlich weniger. Hohn und Spott erntete der Minister immer wieder, weil seit 2011 gerade einmal 41 neue Anlagen ans Netz gingen. Der planungsrechtliche Neustart hatte eine lange Anlaufphase. Und obwohl es immer noch vielerorts Proteste gegen die Windkraftanlagen gibt und längst nicht alle beantragten auch gebaut und genehmigt werden, so ist doch jetzt klar: die Windkraft in Baden-Württemberg wird ihren Teil zur Energiewende und dem Atomausstieg beitragen.