Nach der wichtigen Sitzung des Regionalverbandes zur Windkraft am Mittwoch zeichnet sich jetzt ab, dass es noch einige wenige Korrekturen auf der Liste der neuen Standorte für Windräder geben wird.

Klima/Nachhaltigkeit : Thomas Faltin (fal)

Stuttgart - Nach der wichtigen Sitzung des Regionalverbandes zur Windkraft am Mittwoch zeichnet sich jetzt ab, dass es noch einige wenige Korrekturen auf der Liste der neuen Standorte für Windräder geben wird. Auf dem Schurwald, im Schwäbischen Wald und am Albtrauf liegen die Flächen teils sehr nahe aneinander, manche Gemeinde fühlt sich umzingelt. CDU und FDP waren bereits in der Sitzung für die Streichung einiger weiterer Standorte, nun äußerten sich auch die Freien Wähler ähnlich: „Da muss man nochmals reden“, sagte Regionalrat Wilfried Wallbrecht. Dann wäre eine Mehrheit sicher.

 

Der Kreis Göppingen trägt die Hauptlast

Insgesamt werden im windstarken Landkreis Göppingen die meisten Windräder gebaut – zwar liegen dort nur 15 von 44 Standorten (im Rems-Murr-Kreis sind es 20), aber bei der Fläche trägt der Kreis Göppingen mit 53 Prozent die absolute Hauptlast. Der Rems-Murr-Kreis folgt mit 35 Prozent der Fläche, während die übrigen Kreise kaum noch ins Gewicht fallen. Insgesamt sind 2600 Hektar als Standorte ausgewiesen; das entspricht 0,7 Prozent der Fläche der gesamten Region.

Im Schurwald ist die Enttäuschung groß. Trotz sehr rühriger Bürgerinitiativen sind vorerst nur drei kleine von zehn Standorten gestrichen worden. Auch die äußerst umstrittene Buocher Höhe bei Korb ist als Standort geblieben. Kritik gab es deshalb am Donnerstag auch am Abstimmungsverfahren. Teilweise sei schon heute nicht mehr nachvollziehbar, warum ein Standort rausgefallen und ein anderer drin geblieben ist. Tatsächlich fiel die Entscheidung für viele Standorte ohne Aussprache – alle Fraktionen haben zwar für sich die Standorte vorberaten, aber nicht alle haben ihre Haltung auch transparent gemacht.

Es gibt noch ungelöste Konflikte

Verärgert waren auch manche Befürworter der Windkraft: Indem man gerade die kleinen Standorte gestrichen habe, seien viele Bürgergenossenschaften nun am Ende – dabei hätten doch alle beteuert, man wolle eine Bürgerenergiewende.

Eine größere Zahl von Flächen kann später im konkreten Genehmigungsverfahren noch rausfallen, denn im Moment gibt es bei mehr als der Hälfte der 44 verbliebenen Flächen noch ungelöste Konflikte, wie mit Flugsicherung oder Wetterdienst.