Weil die 1100 Seiten umfassende Vorlage erst am Mittwoch den Regionalräten vorgelegt wurde, gab es keine konkreten Entscheidungen. Die Fraktionen bekannten sich grundsätzlich zur Energiewende, allerdings setzten sie unterschiedliche Schwerpunkte. CDU Das Ziel müsse sein, den Ausbau der Windenergie so zu gestalten, dass die Lebensqualität in der dicht besiedelten Region nicht darunter leide, sagte der Regionalrat Jürgen Lenz. 200 Meter hohe Windräder hätten erhebliche Auswirkungen auf das Landschaftsbild. In Einzelfällen müsse auch an einen größeren als den bisher zugrunde gelegte Abstand von 700 Metern zur Wohnbebauung gedacht werden. Großen und windstarken Standorten müsse Vorrang eingeräumt werden. Grüne Die Region müsse einen Beitrag zur dezentralen Energieversorgung leisten, sagte die Regionalrätin Dorothee Kraus-Prause. Zwar sei die Windenergie nur ein Teil, aber ein wichtiger Teil. Die Grünen wollten möglichst viele Standorte in dem Verfahren lassen. SPD Die Fraktion schrecke die große Zahl der Standorte nicht, da in der weiteren Debatte noch genügend Gebiete wegfallen würden, sagte der Regionalrat Matthias Hahn. Er betonte, dass die Region mit den Vorranggebieten nur Standorte festlege, wo gebaut werden könnte. Das bedeute nicht, dass dort auch ein Windrad gebaut werde. Freie Wähler Man stehe vor schwierigen Entscheidungen, sagte der Regionalrat Wilfried Wallbrecht. Das liege an der dichten Bebauung in der Region, aber auch daran, dass über die Standorte in der Öffentlichkeit mit großer Sachlichkeit, aber vielen Emotionen diskutiert werde. Linke Christoph Ozasek sagte, man müsse alle Anstrengungen unternehmen, um irreparable Schäden an der Biosphäre zu verhindern; deshalb wolle die Linke in der Region möglichst viele Standorte ausweisen. Ozasek lehnte es deshalb ab, kleine oder windschwache Standorte von vorneherein auszuschließen. FDP Kai Buschmann forderte, dass der Mindestabstand der Anlagen zur Wohnbebauung 1000 Meter betragen müsse, so wie er auch für die Horste der Milane gelte. „Es ist den Bürgern nicht zu vermitteln, dass für sie andere Maßstäbe gelten als für Tiere“, sagte Buschmann.