Windkraft in Stuttgart Region beschließt neue Standorte

Bis zu 70 Standorte in der Region Stuttgart könnten für neue Windkraftanlagen ausgewiesen werden. Ob es so weit kommt ist fraglich, denn nicht alle Parteien in der Regionalversammlung sind dafür.
Rund vier Jahre hat die Suche nach neuen Standorten für Windräder in der Region Stuttgart gedauert – jetzt soll am Mittwoch im Planungsausschuss des Regionalverbandes Tacheles geredet werden. Die Fraktionen werden zu jedem der bisher 70 Standorte Stellung beziehen, bei strittigen Gebieten wird abgestimmt. „Es soll eine klare Empfehlung an die Regionalversammlung geben, die letztlich den Beschluss fasst“, sagt Planungsdirektor Thomas Kiwitt. Beginn der Sitzung am Mittwoch ist um 14 Uhr. Wegen des erwarteten großen Interesses ist man in den Silchersaal der Liederhalle umgezogen.
Nach derzeitigem Stand dürfte eine Mehrheit der Fraktionen dafür sein, einen recht großen Teil der 70 Standorte tatsächlich auszuweisen. Die Grünen, die SPD und auch die Linke wollen die Energiewende befördern und eine möglichst große Zahl von sogenannten Vorranggebieten beschließen; sie haben aber zusammen 36 von 87 Stimmen und also keine Mehrheit. Umgekehrt haben sich die CDU, die FDP und auch die beiden kleinen Gruppen von AfD und „Innovativer Politik“ gegen einen massiven Bau von Windrädern ausgesprochen; auch ihnen fehlt mit 38 Stimmen aber eine Mehrheit. Insofern könnte die vermittelnde Position der Freien Wähler (13 Stimmen) bei vielen Standorten den Ausschlag geben – die Fraktion hat eine grundsätzlich positive Haltung zur Windkraft, will aber bis zu 18 Standorte aussondern, weil sie zu klein oder zu windschwach seien. Am Ende könnten also 50 bis 60 Standorte bleiben.
Bürgerinitiative appelliert an die Regionalräte
Die Bürgerinitiative „Pro Schurwald“ hat am Montag nochmals ihre Befürchtung geäußert, dass die geplante große Zahl von Windrädern in der ohnehin stark belasteten Region Stuttgart zu einer massiven Verschlechterung der Lebensqualität führe. Der Sprecher Bertram Feuerbacher appellierte an die Regionalräte, die Ausweisung von Windkraftstandorten auf das absolute Minimum zu beschränken. Auf kleine und windschwache Standorte soll ganz verzichtet werden: Wenn man nur die 26 größten und windstärksten Standorte beschlösse, so die Bürgerinitiative, käme man dennoch auf 70 Prozent der bisher geplanten Fläche für Windräder. „Die Regionalversammlung hat einen sehr großen Ermessensspielraum“, so Feuerbacher. Den müssten die Regionalräte jetzt auch nutzen.
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