Im Schurwald hat sich eine Bürgerinitiative formiert, die vor Gefahren der Windkraftnutzung warnt und keine Rotoren im Stauferland haben will.

Wäschenbeuren - In Wäschenbeuren hat sich eine Bürgerinitiative Stauferland gegen Windkraftanlagen im Voralbgebiet gegründet. Sie sammelt Unterschriften im Internet und mit Listen für eine Petition, damit „in unserer einmaligen Landschaft keine Gebiete für Windkraftanlagen ausgewiesen werden“.

 

Die Initiative informiert zudem über die angeblichen Gefahren, die von Windkraftanlagen ausgingen. Aufgelistet werden stressbedingte Auswirkungen auf Wild und Pferde, Störungen des Vogelzugs, Zerstörung des Landschaftsbilds, die Belästigung durch nächtliches Leuchtfeuer zur Flugsicherung sowie Schlaglicht- und Schattenwirkungen, die bei entsprechend veranlagten Betrachtern epileptische Anfälle auslösen könnten. Zudem könne „niederfrequenter Schall“ Schlaf- und Herzrhythmusstörungen, aber auch Angstzustände und Depressionen auslösen.

Umwelt werde gefährdet

Auch mit der Umweltfreundlichkeit sei es nicht weit her, erklärt die Initiative. Rotorenbrände nach Blitzeinschlägen könnten verheerende Waldbrände verursachen, Hunderte Liter Hydrauliköl in den Rotorgehäusen stellten eine Gefahr für das Grundwasser dar, und die Gewinnung besonderer Rohstoffe für die Herstellung von Windrädern verursache Radioaktivität. Ganz abgesehen davon verhinderten drehende Rotoren die geruhsame und erholsame Betrachtung der Landschaft.

Noch läuft die Unterschriftenaktion jedoch schleppend. Im Internet haben sich nur 14 Unterstützer eingetragen, vornehmlich Menschen außerhalb des Landkreises, darunter auch ein Mann aus Paraguay. „Wir haben eben erst begonnen. Es sind schon rund 100 Unterschriftenlisten mit Flyern im Umlauf, und wir haben noch Zeit bis zum 15. September“, erklären die Initiatoren, die anonym bleiben wollen, weil sie bereits vor Jahren wegen eines ähnlichen Engagements massiv bedroht worden seien. 5000 Unterschriften haben sie sich zum Ziel gesetzt. Mit der ersten Petition im Januar hatten sie innerhalb einer Woche 363 Unterstützer gefunden, damals noch als BI Stauferland mit Sitz in Eislingen.

„Windkraft ersetzt kein herkömmliches Kraftwerk“

Einer, der sich offen dazu bekennt, ist Ulrich Taudte aus Birenbach. Er war bis vor Kurzem Vorsitzender des Nabu Göppingen, ist aber zurückgetreten, weil der Dachverband „mit Hurra die Windkraft unterstützt“, wie er sagt. Von Rotoren im Filstal hält er nichts. „Sie ersetzen kein einziges herkömmliches Kraftwerk. Die Energieeffizienz in unseren Breiten ist viel zu gering, als dass sie diese erheblichen Eingriffe in die Natur rechtfertigt“, so Taudte. „Man muss umfassend informieren, auch über die Nachteile.“ Vor allem den Grünen wirft er Doppelmoral vor. „Wenn es um Stuttgart 21 geht, dann wird der Juchtenkäfer aus dem Ärmel gezaubert, aber bei Windkraft heißt es: den Verlust an Vögeln müsse man halt in Kauf nehmen.“

Dass Atomkraft keine langfristige Alternative ist, bekennen auch die Windkraftgegner. Eine umwelt- und landschaftsschonende Energieerzeugung ist die Windkraftnutzung aus ihrer Sicht aber nicht.

// Weitere Informationen im Internet unterwww.bi-stauferland.de