Ein Projektentwickler aus dem hessischen Gießen hält sechs Windräder bei Mönsheim für machbar und bietet seine Dienste an.

Wie bereits in den Nachbarorten rückt nun in Mönsheim ebenfalls das Thema Windkraft in greifbare Nähe. Seit der Regionalverband Nordschwarzwald die Kommunen in einer informellen Vorab-Informationsrunde zu Stellungnahmen zu möglichen Standorten für Windräder aufgefordert hat, müssen sich die Gemeinderäte in den Enzkreis-Gemeinden mit diesen Anlagen befassen, so auch vor Kurzem in Mönsheim. Auf derselben Sitzung stellte ein überregional tätiger Projektentwickler aus Gießen seine Pläne für Windkraft auf der Mönsheimer Gemarkung vor.

 

Von den sechs eingezeichneten Flächen rund um Mönsheim, die in dem vom Regionalverband Nordschwarzwald vorgelegten Plan zur Suchraumkulisse als mögliche Standorte für Windräder infrage kommen könnten, schloss der Gemeinderat Joachim Baumgärtner (UBLM) drei aus verschiedenen Gründen aus. Er schlug vor, dies schon jetzt, bei der informellen Anhörung, kundzutun. „Wenn wir dann bei der offiziellen Anhörung nichts sagen, kann jeder auf diesen Flächen ein Windrad bauen“, so seine Befürchtung. Wichtig sei es, beim Mindestabstand zur Bebauung keine Kompromisse einzugehen und den Natur- und Artenschutz zu berücksichtigen, hieß es im Gemeinderat. Im Gremium entspann sich eine Diskussion darüber, dass die Planungen für Windenergie überregional geschehen müssten, zumal auch die Gemarkung von Mönsheim an den Landkreis Böblingen und damit an den Regionalverband Stuttgart grenzt. Die gleiche Forderung war vor Kurzem bereits in der Stadt Heimsheim erhoben worden.

Gießener Unternehmen ist auf Gemeinde zugekommen

Die Firma iTerra energy GmbH aus dem hessischen Gießen präsentierte ihre Vorstellungen von „Windenergie für Mönsheim“. Der Projektentwickler für erneuerbare Energien mit dem Schwerpunkt Windkraft bietet an, sämtliche Schritte zu begleiten, von der Standortentwicklung über Planung und den Bau bis zum Betrieb der Anlagen. Der Projektleiter von iTerra energy, Lukas Cislaghi, stellte den Gemeinderäten und den zahlreichen Zuhörern die Rahmendaten für einen Windpark im Heckengäu vor. Auf Mönsheimer Gemarkung sieht die Firma ähnliche Flächen.

Sechs Windräder kann sich das Gießener Unternehmen dort vorstellen, die südöstlich von Mönsheim Richtung Weissach und Flacht positioniert werden könnten. Die Anlagen hätten jeweils eine Nabenhöhe von 199 Meter und einen Rotordurchmesser von 177 Meter. Die Gesamthöhe eines Windrads betrage 285 Meter, erklärte Lukas Cislaghi auf Nachfrage. Optimistisch gerechnet betrage die Bauzeit sechs Jahre, sagte er, sodass bei einem Start der Planungen noch in diesem Jahr frühestens 2029 Strom von Mönsheimer Windrädern durch die Leitungen fließen würde. Der Projektleiter rechnete auch die finanziellen Vorteile für die Kommune durch solche Anlagen vor. Dazu gehörten etwa Gewerbesteuereinnahmen und Abgaben von 0,2 Cent pro Kilowattstunde für die Gemeinde im Umkreis von 2,5 Kilometer um die einzelnen Standorte der Windenergieanlagen sowie die Möglichkeit für Bürger und Kommunen, sich finanziell an den Anlagen zu beteiligen.

Die Diskussion um das Wo und Wie von Windrädern in den Kommunen wird weitergehen. Der Bürgermeister Michael Maurer kündigte dies bereits für die nächste reguläre Gemeinderatssitzung an. „Die Firma iTerra energy war das erste Unternehmen, das auf die Kommune zugekommen ist“, erklärte er. Auch der Energieversorger EnBW habe sich dazu schon gemeldet. „Seien Sie auf die nächste Sitzung gespannt“, sagte er.