Mit Verspätung rollt Microsoft die automatische Installation des neuen Updates für das Software-System Windows 10 aus. Doch die mit langem Atem angekündete Erneuerung steckt noch voller Fehler.

Stuttgart - Das hatte sich Software-Gigant Microsoft sicherlich anders vorgestellt. Schon vor der offiziellen Veröffentlichung des neuen Updates für das Betriebssystem Windows 10 wurden einige Fehler der Aktualisierung publik. Seit Dienstag wird das Update ausgerollt und es wird einige Wochen, wenn nicht gar Monate dauern bis alle Rechner mit der neuen Version 1803 ausgestattet sind. Die eigentlich als „April Update“ angekündigte Erneuerung erscheint damit nicht nur mit mehreren Tagen Verspätung, sondern erfordert aufgrund einiger ärgerlicher Programmierfehler gleich zu Beginn Nervenstärke von den Windows-Nutzern, wie das Computermagazin "PC-Welt“ berichtet.

 

Neue Timeline-Funktion beeinträchtigt Benutzeroberfläche

Zwei der Fehler betreffen demnach das Surfen im Internet: Wird mit dem Chrome-Browser von Google eine Seite aufgerufen, welche die Hardware des Betriebssystems beschleunigt, friert dieses ein und selbst der Task-Manager kann nicht mehr helfen. Dasselbe passiert, wenn der Windows-Assistent Cortana genutzt wird – nur die Tastenkombination Windows-Taste + Strg + Shift + B kann den Grafiktreiber wieder zurücksetzen.

Der größte Fehler hat sich aber in die wahrscheinlich interessanteste Funktion des neuen Systems eingeschlichen. Mit dem neuen System wollte Microsoft eine Timeline installieren, mit deren Hilfe Nutzer schnell auf in der Vergangenheit geöffnete und bearbeitete Inhalte zugreifen können. Das funktioniert über eine Cloud durch die Microsoft eben jene Informationen synchronisiert. Die neue Timeline lässt aber den Prozess des Windows Explorers abstürzen, was neben dem Dateimanager auch die Benutzeroberfläche betrifft und ein fehlerfreies Arbeiten mit dem System schwierig macht. Das berichtet das IT-Portal „Golem“. Zunächst schafft nur die manuelle Deaktivierung der Timeline Abhilfe.

Des Weiteren haben sich einige Intel-SSDs mit der neuen Softwarte als inkompatibel herausgestellt. Eine Antwort von Microsoft in deren Forum bestätigt das Problem.

Wie kann ich das Update umgehen?

Nutzer können die automatischen Erneuerungen auf verschiedenen Wegen vorerst umgehen. Mit der Pro-Version von Windows 10 lässt sich das Update unter „Erweiterte Optionen“ bis auf 35 Tage hinausschieben. Wer die übliche Variante des Betriebssystem nutzt, kann einen anderen Trick anwenden. Einfach unter den WLAN-Einstellungen auf „getaktete Verbindung“ umstellen – dann lädt Windows keine großen Update- und Installationspakete mehr herunter.