Die Windräder auf dem Goldboden bei Winterbach werden schon gebaut, das Projekt ist genehmigt – doch die Windkraftgegner von Pro Schurwald halten die Genehmigung für rechtswidrig.
Winterbach - Die Bürgerinitiative (BI) Pro Schurwald gibt nicht auf: Auch wenn auf dem Goldboden bei Winterbach mit dem teilweisen Bau von drei Windrädern bereits Tatsachen geschaffen sind, will die BI die Fertigstellung noch verhindern. Laut eigener Mitteilung haben die Windkraftgegner beim Regierungspräsidium Stuttgart eine Rechts- und Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Landrat Richard Sigel eingereicht. Außerdem werde die übergeordnete Behörde gebeten, zu prüfen, ob von politischer oder behördlicher Seite oder dem Bauherren der Windräder, der EnBW, Druck auf Mitarbeiter des Landratsamt ausgeübt worden sei.
War ein Artenschutzgutachten zum Goldboden mangelhaft?
Die Bürgerinitiative hält die vom Landratsamt erteilte Genehmigung zur Errichtung von drei – ihren Angaben zufolge – 230 Meter hohen Windrädern für nicht rechtens, weil sich in einem von der EnBW vorgelegten Artenschutzgutachten zu dem Baugebiet „eklatante Mängel“ herausgestellt hätten. Fast ein Drittel der Vorgaben der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) seien „komplett ignoriert“ worden. „Die Genehmigung hätte auf Grundlage dieser Gutachten überhaupt nicht erteilt werden dürfen, weil das Tötungsrisiko für geschützte Tierarten auf dieser Basis nicht beurteilt werden kann“, so Bertram Feuerbacher, ein Sprecher von Pro Schurwald.
Der Energieversorger EnBW hingegen ist zuversichtlich, dass die drei Windräder inklusive Rotoren bis Ende November komplett stehen und Anfang Dezember ans Stromnetz angeschlossen werden können. Laut einem Unternehmenssprecher seien zwei Türme bereits in Teilen errichtet – „rund 100 von 164 Metern stehen“ –, noch in dieser Woche solle das dritte Segment montiert werden.