Der Plan der Region für Standorte für Windräder und der neue Windatlas des Landes passen nicht zueinander. Das kann nur eine Konsequenz haben: die Region muss ihre Pläne überarbeiten, auch wenn dies in der Bevölkerung kaum vermittelbar ist, kommentiert unser Redakteur Thomas Durchdenwald.

Stuttgart - Stuttgart - Der Aufwand war groß, der Anspruch auch: Nach einigen Jahren Vorarbeit hatte der Verband Region Stuttgart im Jahr 2015 aus fast 100 möglichen Standorten 41 Vorranggebiete für Windkraft beschlossen. Dort – und nur dort – sollten sich in der Region Windräder drehen, falls Investoren sich finden und örtliche Genehmigungsbehörden grünes Licht geben. Anderswo sollten die Anlagen tabu sein. Doch dieser schöne Plan war bald vom Wind zerzaust – und dafür waren die Behörden selbst verantwortlich. Gut ein Dutzend Standorte lag nämlich in Landschaftsschutzgebieten, deshalb konnte der Plan bis heute nicht in Kraft treten. Zwar wurden diese Areale Ende 2018 herausgenommen. Doch nun verweht der neue Windatlas des Landes das, was vom Plan übrig geblieben ist. Sieht man von den bestehenden Anlagen ab, ist die aufwendige Standortauswahl reif für Ablage P – P wie Papierkorb.