Am kleinen Römerstein (Kreis Reutlingen) zeigt sich, vor welcher Weggabelung Gemeinden stehen können: Steigen die Bürger ins Windgeschäft vor ihrer Haustür ein? Oder schaut das Dorf am Ende nur zu?

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Wer mit Rolf Böhringer im weißen Tesla über die Albhochfläche cruist, bekommt nicht nur eine fulminante Spazierfahrt, sondern tankt auch Mut, dass das mit der Energiewende klappen könnte. Aus dem Radio dudelt Wolfgang Petry, während sich Böhringers Wagen durch die toskanahafte Hügellandschaft schlängelt. Der Projektierer ist unterwegs nach Berghülen nahe Merklingen zu einem seiner Windräder. Doch schon der Weg ist das Ziel: ein Windrad-Sightseeing. Am Horizont tauchen immer wieder Windmühlen auf, zu jeder weiß Böhringer etwas zu erzählen. Hier ein altes Zwergenwindrad mit 60 Meter Nabenhöhe, dort ein Stumpen, dem noch die Blätter fehlen. Er ist felsenfest überzeugt, dass sich hier etliche weitere Räder drehen werden. Es herrsche Umbruchstimmung, sagt der Geschäftsführer des im Branchenvergleich kleinen Projektierers.