Betrug zum Nachteil seiner Anwälte ist einer der Vorwürfe gegen Willi Balz. Doch als Zeuge sagt der Anwalt, er habe sich nicht getäuscht gefühlt: Über die Probleme von Windreich habe dieser immer offen berichtet.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Im Strafprozess um die Insolvenz der Windreich-Firmengruppe ist der Gründer Willi Balz von einem ehemaligen Berater teilweise entlastet worden. Der Rechtsanwalt Stefan Simon, heute designierter Vorstand der Deutschen Bank, relativierte als Zeuge vor dem Landgericht Stuttgart den Anklagevorwurf des Betrugs. In einer mehrstündigen Aussage bekräftigte Simon, er fühle sich von Balz nicht über die Finanzlage der Firmengruppe getäuscht. Vielmehr habe der Gründer, Chef und Alleininhaber des Windkraft-Projektierers aus Wolfschlugen im Kreis Esslingen, der Windkraftwerke an Land und im Meer plante, wiederholt offen über Zahlungsengpässe berichtet. Damit sei ihm das Risiko bei der Bezahlung des Honorars bewusst gewesen.