Wenn es nach Verkehrsminister Winfried Hermann geht, sollten Kommunen stärker auf den Radverkehr setzten und dafür Abstriche beim Autoverkehr machen. Das sagte er beim ersten baden-württembergischen Radkongress.

Kornwestheim - Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat Kommunen dazu ermuntert, stärker auf den Radverkehr zu setzen – und dafür Abstriche beim Autoverkehr zu machen. „Wir haben gesehen, was mutige Kommunalpolitik leisten kann, wenn sie den Mut hat, dem Auto eine Spur wegzunehmen“, sagte er am Montag in Kornwestheim beim ersten baden-württembergischen Radkongress. Dort diskutierten rund 400 Teilnehmer aus Politik, Verbänden, Wissenschaft und Wirtschaft darüber, wie der Radverkehr im Land ausgebaut werden kann.

 

Ziel der Landesregierung ist es, dass bis 2030 ein Fünftel der Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt wird. Aktuell sind es rund zehn Prozent. Helfen soll laut Verkehrsminister Hermann der Ausbau von Radschnellwegen. Der Bau von 20 solcher Verbindungen sei bis 2030 geplant. Auch Pedelecs sollen mehr Menschen dazu bringen, Wege mit dem Rad statt mit dem Auto zurückzulegen.

Radwege werden künftig besser gefördert

Außerdem gibt es laut Verkehrsministerium neue Möglichkeiten für Kommunen, Radwege fördern zu lassen: So können besonders klimafreundliche Vorhaben künftig mit 75 statt mit 50 Prozent der Kosten bezuschusst werden. Sollten die Kosten eines Bauprojekts nicht vorhersehbar steigen, kann künftig eine Härtefallregelung greifen. Die Kommunen können so mehr Geld bekommen. Außerdem bezuschusst das Land künftig auch die Planungskosten. Die seien teilweise höher als die Baukosten, sagte Hermann.