Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist generell für eine Legalisierung von Cannabis und damit für eine Entkriminalisierung der Kiffer. In der Koalition gebe es aber keine Übereinstimmung in der Frage.

Stuttgart - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat sich grundsätzlich für eine Legalisierung von Cannabis ausgesprochen. Dadurch werde der Stoff entkriminalisiert, sagte der Regierungschef am Dienstag in Stuttgart. Das Thema stehe aber nicht auf der Agenda der grün-roten Koalition, in der es dazu keine Übereinstimmung gebe, sagte er mit Blick auf das Plädoyer des neuen Bremer Regierungschefs Carsten Sieling (SPD) für eine Legalisierung der Droge. Die Debatte werde dadurch besonders schwierig, dass die alte Kulturdroge Alkohol zwar erlaubt, aber nicht weniger gefährlich sei als das illegale Rauschmittel.

 

Die Grüne Jugend Baden-Württemberg begrüßte die Äußerung Kretschmanns. „Allerdings darf es nicht bei Lippenbekenntnissen bleiben“, meinte die Sprecherin der Jugendorganisation, Leonie Wolf. Der Ministerpräsident müsse zusammen mit der grünen Landtagsfraktion Druck auf das von Reinhold Gall (SPD) „konservativ“ geführte Innenministerium machen. „Seit Grün-Rot regiert, hat sich nichts in der baden-württembergischen Drogenpolitik geändert“, bedauerte Wolf.