„Ich bin nicht Ministerpräsident der Grünen“ – Winfried Kretschmann will sich in seiner Rolle als Landesoberhaupt nicht sklavisch an ein Parteiprogramm halten.

Stuttgart - Winfried Kretschmann sieht seine Rolle als Ministerpräsident nicht darin, vor allem das grüne Parteiprogramm umzusetzen. „Zeigen Sie mir mal einen Ministerpräsidenten, der sich sklavisch an seine Parteiprogramme hält. Den gibt’s nämlich nicht“, sagte Kretschmann der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. „Das ist auch nicht Aufgabe in so einem Amt“, sagte er. „Ich bin ja Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg und nicht Ministerpräsident der Grünen.“

 

Kretschmann: „Das macht uns als Partei aus“

Angesprochen auf Konflikte mit seiner Partei, sagt Kretschmann: „Ich finde, das ist nur gefühlt so.“ Eine Partei sei eben ein höchst pluralistischer Organismus. Hundertprozentige Übereinstimmung gebe es da nie. „Eine offene Gesellschaft muss streiten und sie muss bereit sein, alte Gewissheiten infrage zu stellen, um voran zu kommen.“ Es gehe darum, Widersprüchlichkeiten auszuhalten und in etwas Produktives umzumünzen. „Und darin sind wir Grünen geübt. Das macht uns als Partei aus.“