Ministerpräsident Kretschmann äußert sich in Stuttgart kritisch zu den „Fridays for Future“-Demonstrationen: Ziviler Ungehorsam sei ein symbolischer Akt und keine Dauerveranstaltung.

Stuttgart - Die Klimaschutzproteste von Schülern müssen nach Worten von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) früher oder später ein Ende finden. Dass die Schüler in der Unterrichtszeit demonstrierten, bewerte er kritisch, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. „Vor allem kann das nicht ewig so weitergehen.“

 

Zwar sei der moralische Appell gerechtfertigt und es gehe wirklich um die Zukunft der Schüler. Dafür einmal die Schule zu schwänzen, falle erstmal unter zivilen Ungehorsam. „Nur: Ziviler Ungehorsam ist ein symbolischer Akt. Das kann keine Dauerveranstaltung sein.“

Früher oder später müsse es Sanktionen geben

Wenn man Regeln verletzte, müsse man mit Sanktionen rechnen. „Wenn man sanktioniert wird, darf man nicht jammern.“ Irgendwann werde es zu Sanktionen kommen. „Sonst sucht sich zum Schluss jeder sein Thema aus, dass er dann irgendwie moralisch auflädt - und das geht nicht.“

In Deutschland wie im Südwesten versammeln sich derzeit unter dem Motto „Fridays for Future“ jeden Freitag in zahlreichen Städten Schüler, um gegen ausbleibende Maßnahmen gegen den Klimawandel zu protestieren. Die Demonstrationen sind nicht unumstritten, da sie während der Schulzeit stattfinden. Kretschmann hatte sich vergangene Woche mit Vertretern der „Fridays for Future“-Bewegung getroffen.