Auf Inlineskates Ski fahren – so was gibt’s tatsächlich: Zwei Ski-Inliner waren aber nicht die einzigen Sportler aus Winnenden, die in diesem Jahr sehr erfolgreich waren.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Winnenden - Mona Sing und ihr Bruder Noah aus Winnenden betreiben einen außergewöhnlichen Sport: sie fahren auf Rollschuhen Ski-Inline – und das auf internationalem Höchstniveau. Im August errang Mona Sing die Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften im Inline-Riesenslalom im spanischen Villabino, ihr Bruder kam auf den fünften Platz. Darüber hinaus gewann Mona Sing auch den Parallelslalom und wurde Dritte im Weltcup-Slalom. Die Geschwister trainieren auf einem Feldweg in Leutenbach-Nellmersbach. „Auf der Straße geht das nicht“, antwortet Mona Sing auf die Frage, ob sie und ihr Bruder die steile Straße vom Winnender Haselstein hinabfahren, um zu trainieren. „Das wäre viel zu gefährlich.“

 

Zusammen mit den Leichtathleten Jens Mergenthaler und Joshua Engelke waren die Sings jüngst im Winnender Rathaus eingeladen. „Auf Ihre Erfolge können Sie und Winnenden stolz sein“, sagte der Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth während des Empfangs im Ratssaal, zu dem die Stadt gemeinsam mit dem SV Winnenden geladen hatte. „An diesem Wochenende muss wohl alles gepasst haben“, sagte dessen Vorsitzender Hans-Jürgen Will zu den Geschwistern Sing mit Blick auf die Meisterschaft in Spanien. Er dankte den Eltern der beiden, die gleichzeitig ihre Trainer sind. Die außergewöhnliche Sportart betreiben im Verein nur drei Athleten. Früher seien es mehr gewesen, sagt Mona Sing, die wie ihr Bruder durch das Skifahren zum Ski-Inline gekommen ist. „Wir fahren beide immer noch Ski und sind auch Skilehrer“, sagt sie.

Auch Leichtathleten kommen hochdekoriert zurück

Der SV Winnenden kann durchaus zufrieden sein mit den aktuellen sportlichen Erfolgen, denn auch Jens Mergenthaler und Joshua Engelke haben hervorragende Leistungen gebracht. Engelke hat bei der Deutschen Hallenmeisterschaft der Jugend in Dortmund im Hochsprung 2,12 Meter geschafft. „14 Zentimeter“, antwortete der Vereinsvorsitzende Will amüsiert auf Holzwarths Frage, um wie viel Joshua Engelke seine eigene Körpergröße überflogen habe. „Wenn du auf die 2,12 noch zehn Zentimeter drauflegst, können wir dich vielleicht auch mal an einem olympischen Wettkampf teilnehmen sehen“, sagte Will und würdigte die kontinuierliche sportliche Entwicklung Joshua Engelkes.

Ein Ausnahmeläufer ist der 18-jährige Jens Mergenthaler. Er ist auf verschiedenen Strecken und Laufdisziplinen stark und hat diesen Sommer für seinen Verein ebenfalls einige Siege eingefahren. Der 18-Jährige ist unter anderem baden-württembergischer Crossmeister über 6,2 Kilometer, Langstreckenmeister über 5000 Meter, er hält zudem den Landesrekord im Halbmarathon. International ist er dieses Jahr ebenfalls vorn dabei gewesen: in Belgien gewann er das Cross-Grand-Prix-Championat auf der 6000-Meter-Strecke. Wie seine Vereinskollegen war auch Jens Mergenthaler mit seinem ambitionierten Trainer Horst Wanek, Freunden und Familie zu dem Empfang erschienen.

Als Überraschungsgast kam zu der Feierstunde schließlich noch ein Winnender Leichtathlet hinzu, der auch im Alter von mehr als 80 Jahren nicht kürzer tritt, sondern noch regelmäßig läuft: Karl-Heinrich Lebherz, früherer Oberbürgermeister der Stadt und ehemaliger Leichtathletik-Präsident Baden-Württembergs. Ihm war es eine besondere Freude, den jungen Sportlern gratulieren zu können.