Winston Groom lieferte die Vorlage, aus der der Filmklassiker „Forrest Gump“ wurde. Nun ist der US-amerikanische Autor in seiner Heimatstadt in Alabama gestorben.

Washington - Die Figur, die ihn berühmt machte, ist ein später Nachfahr von Parzival und Simplicius Simplicissimus: Forrest Gump, der mit eher schlechten Startbedingungen und Beinschienen eine amerikanische Erfolgsgeschichte durchläuft, ohne viel davon mitzubekommen. Nun ist der Schöpfer dieses liebenswerten wie genialen Trottels der Literatur- und Filmgeschichte, der US-Schriftsteller Winston Groom, gestorben. Das berichten US-Medien am Donnerstagabend unter Berufung auf die Bürgermeisterin Karin Wilson in seiner Heimatstadt Fairhope im US-Bundesstaat Alabama. „Wir sind sehr traurig, das zu hören. Er ist hier definitiv eine Ikone“, sagte Wilson dem Sender CNN. Alabama habe einen seiner begabtesten Schriftsteller verloren, twitterte die Gouverneurin des Bundesstaats, Kay Ivey.

 

Der Welterfolg des Film kam bei ihm nur zum Teil an

Tom Hanks wurde in der Titelrolle zum Hollywoodstar. Die ziemlich freie Verfilmung des Romans unter der Regie von Robert Zemecki erhielt sechs Oscars. Doch von dem Kino-Erfolg, der weltweit mehr als 600 Millionen Dollar in die Kassen gespielt hat, konnte Groom nur zum Teil profitieren. Die Filmgesellschaft Paramount, die die Rechte an „Forrest Gump“ gekauft hatte, erklärte, sie habe 62 Millionen Dollar Verlust gemacht. Deshalb stünden Groom keine weiteren Geldüberweisungen zu. Grooms Fehler: Er hatte sich 350 000 Dollar für seine Story und drei Prozent aus dem Nettogewinn des Films vertraglich zusichern lassen.

Nach Angaben der Universität Alabama wuchs der 1943 in der Hauptstadt Washington geborene Groom im Bezirk Mobile in Alabama auf. Nach seinem Abschluss an der Universität 1965 trat er in die US-Armee ein und diente im Vietnamkrieg. Groom arbeitete nach seiner Rückkehr in die USA zunächst als Journalist und verfasste mehrere Bücher. Dann kam Forrest Gump.