Am meisten gefroren habe ich in diesem Winter auf Höhe der Westsahara. Nicht, dass es auf der Kanarischen Insel Fuerteventura geschneit hätte, das kommt – bisher – nur auf Teneriffa vor, und auch nur droben auf dem Teide. Aber just, als das Stuttgarter Facebook voll war von den drei Flocken, die irgendwann im Januar die Daheimgebliebenen zu verschütten drohten, blies der übliche Nordostwind dergestalt über das Eiland, dass die Außentemperatur auf unmenschliche 16 Grad absank. Und das ohne Heizung in der Unterkunft. Zum Frostbeulenkriegen! Da half nur, Sturm und Wogen zu trotzen und sich in die eisigen Fluten des Atlantiks zu stürzen (19 Grad), was ja bekanntlich abhärtet. Zur Belohnung wäre gut gekühlter Glühwein namens Sangria im Angebot gewesen. Als ich nach dem Rückflug wieder deutschen Boden betrat, erwarteten mich vergleichbare Werte, freilich fehlte das Meer. Zum Glück tat die Heizung! (Julia Schröder)