Die Polizei sortiert ihre Schadensbilanz vom Wintereinbruch am Mittwoch in der Region Stuttgart. Und die Rutschgefahr ist noch lange nicht vorbei.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Wenn die Neue Weinsteige zum Eiskanal wird und selbst Polizeiautos Schneeketten brauchen, wenn ein Schneeräumfahrzeug eine Garage demoliert oder sich ein Tanklaster auf der Autobahn festfährt – dann lässt sich erahnen, wie stark sich der heftige Wintereinbruch am Mittwochmorgen auf die Autofahrer in und um Stuttgart auswirkte. Allein in Stuttgart wird der Schaden auf etwa 100 000 Euro geschätzt.

 

Zwei Stunden lang musste die Weinsteige zwischen Degerloch und der Stuttgarter Innenstadt wegen Glättegefahr und Unfällen gesperrt werden. Zwischen 7.46 und 8.03 Uhr hatte es gleich zwei Unfälle gegeben. Zunächst kollidierten am Haigst drei Fahrzeuge, die stadteinwärts unterwegs waren. Wenig später krachte es weiter talwärts auf der Geraden unterm Weinberg, wo eine stationäre Tempoüberwachung installiert ist. Laut Polizei waren sechs Fahrzeuge ineinander gerutscht. Der Schaden wird auf mehrere Tausend Euro geschätzt. Ein Bus, der nicht in den Unfall verwickelt war, blockierte außerdem quer stehend die spiegelglatte Fahrbahn. Die Strecke war bis gegen 10 Uhr komplett gesperrt.

Staus bis zu 14 Kilometer

Die Polizei registrierte insgesamt 20 Glätteunfälle, besonders in den Stadtbezirken Vaihingen, Möhringen und Degerloch im Süden der Stadt. Als Brennpunkt erwies sich allerdings der Westen – der Bereich Schattenring und Wildparkstraße. Dort ging über mehrere Stunden kaum etwas – im Waldgebiet waren die Straßen spiegelglatt. Gegen 7.20 Uhr kam es zu einem Unfall, in den drei Fahrzeuge verwickelt waren. Allein hier gab es 20 000 Euro Schaden.

Behinderungen gab es auch auf der A 8 südlich von Stuttgart. Zwischen den Anschlussstellen Degerloch und dem Kreuz Stuttgart hatte es zwei Unfälle gegeben – einmal war ein Autofahrer von der Strecke abgekommen, im anderen Fall hatte es einen Auffahrunfall mit drei Fahrzeugen gegeben. Dadurch kam es zu Staus, die am Morgen bis zu 14 Kilometer weit zurück reichten. Schon in Kirchheim unter Teck (Kreis Esslingen) begann die Geduldsprobe für Autofahrer. Auf der A 81 auf Gemarkung Ditzingen (Kreis Ludwigsburg) gab es ebenfalls Behinderungen, weil ein Tanklaster auf der Strecke liegen geblieben war.

Und dann rutschte ein Schneeräumfahrzeug...

Apropos Lastwagen: Die blieben im Kreis Ludwigsburg mehrfach auf der Strecke. Betroffen waren etwa die B 10 im Bereich Enzweihinger Steige, Landes- und Kreisstraßen in Schwieberdingen, Korntal-Münchingen und Sachsenheim. In Gerlingen rutschte ein Schneeräumfahrzeug gegen eine Garage. Der Schaden wird auf 30 000 Euro geschätzt.

Wer aus den Bereichen Reutlingen und Tübingen nach Stuttgart wollte, hatte auch einige Probleme. Wegen gefrierender Nässe blieb gegen 8.30 Uhr ein Lastwagen auf der B 312 bei Aichtal (Kreis Esslingen) hängen – und hielt den Verkehr auf. Auf der B 27 ging es dann auch nur stockend voran. Die Zahl der Unfälle wird vom Polizeipräsidium Reutlingen mit 40 angegeben.