Nach dem Blitzeis vom Sonntag hat am Montagmorgen Schneefall die Autofahrer beschäftigt - doch außer einigen kleineren Unfällen hatte die Polizei keine größeren Zwischenfälle zu vermelden. In Sonnenberg rutschte ein Laster in einen Garten.

Stuttgart - Nach dem Blitzeis vom Sonntag hat am Montagmorgen Schneefall den Autofahrern in Stuttgart und der Region zu schaffen gemacht - doch außer einigen kleineren Unfällen hatte die Polizei keine größeren Zwischenfälle zu vermelden.

Im Gegensatz zum Chaos am Wochenende war es für die Polizei in Stuttgart bislang ein ruhiger Morgen, erklärte ein Sprecher. Zwar kam es vereinzelt zu Glätteunfällen, doch größtenteils seien die Verkehrsteilnehmer auf die Witterung eingestellt gewesen.

 

Nur in Sonnenberg kam es zu einem größeren Unfall. Dort rutschte kurz nach 5 Uhr an der Straße Im Schönbühl ein 20-Tonner in einen Garten. Der mit Lebensmittel beladene Laster hatte die Straße eigentlich bergaufwärts befahren. Weil er wegen eines geparkten Autos nicht um die Ecke kam, musste er wenden und  die Straße wieder hinabfahren.

Trotz Winterreifen hatte er auf der völlig vereisten Strecke mit 13 Prozent Steigung keine Chance: Er rutschte in den Zaun eines Gartengrundstücks. Die Mitarbeiter der Stadt streuten die Stelle von Hand, und gegen 10 Uhr konnte der Laster wieder weiterfahren. Der Schaden viel mit 500 Euro gering aus.

Auch der Luftverkehr am Stuttgarter Flughafen war am Morgen durch das Winterwetter eingeschränkt. Es kam zu Verspätungen und Flugausfällen. Eine Landebahn war für Räumungsarbeiten zeitweise gesperrt.

Betroffen war auch der Bahnverkehr. Ein wohl frostbedingter Schaden an einem Stromabnehmer legte laut Bahn einen ICE zwischen Bruchsal und Stuttgart lahm. Der Zug konnte seine Fahrt am Montagmorgen zwar aus eigener Kraft langsam bis Stuttgart fortsetzen, die Schnellfahrstrecke Mannheim-Stuttgart blieb aber mehrere Stunden gesperrt.

Der ICE selbst kam mit einer Stunde Verspätung in Stuttgart an, die Streckensperrung und die Umleitung des Fernverkehrs wirkte sich aber auf den gesamten Bahnverkehr in der Region aus.

Die Polizei im Kreis Esslingen hatte keine besonderen Vorkommnisse zu vermelden: "Das Wetter macht uns keine Probleme - auf den Straßen ist so viel los wie auch sonst an einem Montagmorgen", sagte ein Sprecher.

Knapp zehn Glätteunfälle musste die Polizei im Kreis Böblingen aufnehmen. "Das waren aber alles nur kleine Ausrutscher", so ein Sprecher.


Einige kleine Glätteunfälle gab es auch im Kreis Göppingen - doch auch hier: "Nichts Dramatisches", mittlerweile seien die Autofahrer auf die winterlichen Straßenverhältnisse eingestellt, berichtete der Göppinger Polizeisprecher. Nur bei Deggingen wollte ein Lastwagen ein Streufahrzeug überholen - und landete prompt im Graben.

Auf die Witterungsverhältnisse eingestellt waren die Autofahrer am Montagmorgen auch im Kreis Ludwigsburg. Trotzdem staute sich der Verkehr auf der Autobahn 81 von Heilbronn nach Stuttgart auf über 23 Kilometer. Als Gründe nannte ein Sprecher schlechte Sicht und Eisglätte.

"Keine Besonderheiten trotz Schneefalls", meldete ein Sprecher der Polizei im Rems-Murr-Kreis. Zwei kleine Unfälle wurden gemeldet, "das ist weniger als normalerweise." Zu verdanken sei dies der Arbeit der Streudienste und den Autofahrern, die sich auf die Witterungen eingestellt hatten.

Am Sonntag war die Polizei vor allem in Stuttgart im Dauereinsatz

Am Sonntag hatte Blitzeis vor allem in der Landeshauptstadt für schwierigste Bedingungen gesorgt. Mehr als hundert Glatteisunfälle registrierte die Polizei. Betroffen waren vor allem Wohn- und kleinere Nebenstraßen.

Dabei hatte auch die Polizei größte Probleme: Die Beamte ließen den Streifenwagen stehen und waren zu Fuß unterwegs. Bürger mussten teilweise bis zu zwei Stunden auf das Eintreffen der Polizei warten. Man komme einfach nicht schneller hinterher, sagte ein Sprecher der Stuttgarter Polizei.

In den Dienststellen stand das Telefon nicht mehr still, sagte der Sprecher weiter. Zum überwiegenden Teil war es aber bei Blechschäden geblieben, bei einem Unfall war ein Schaufenster zu Bruch gegangen. Wenige Fußgänger stürzten auf den eisglatten Wegen und verletzten sich. Schon der morgendliche Gang zum Bäcker wurde für viele Fußgänger zum Balanceakt. Auch die Auslieferung der Sonntagszeitungen war vielerorts höchst problematisch.

Mehrere hundert Anrufer meldeten Unfälle, beschwerten sich aber auch darüber, dass bisher kein Streudienst bei ihnen im Einsatz gewesen ist.