Die 16. Winter-Kultur-Tage im Schwäbischen Wald starten am 31. Januar in Rudersberg mit einer großen Eröffnungsgala. Zwei Monate lang werden an 16 Orten im Rems-Murr-Kreis 20 abwechslungsreiche Veranstaltungen geboten.

Manche Projekte sind einfach zu gut, als dass sie bei unverhofft einsetzendem Gegenwind so mir nichts, dir nichts wieder abgeblasen werden. Dies trifft auch auf die Winter-Kultur-Tage, die erstmals Anfang 2009 an diversen Standorten in den Städten und Gemeinden des Schwäbischen Walds über die Bühne gingen – und bis heute hochkarätige Veranstaltungen präsentieren.

 

Einer der maßgeblichen Initiatoren war der damalige Rems-Murr-Landrat Johannes Fuchs. Als Gegenspieler entpuppte sich der seinerzeitige Waiblinger OB und Freie-Wähler-Kreisrat Andreas Hesky, der angesichts der früher schon genauso leeren Kreiskasse die 25 000 Euro Zuschuss rügte. Das sei keine Aufgabe, die der Landkreis unbedingt aufrechterhalten müsse, da gebe es doch Wichtigeres.

„Kulturelle Leuchtfeuer“ auch für die Provinz

Fuchs hielt dagegen: „Das ist auch eine Form der Wirtschafts- und Standortförderung für die Kommunen abseits der Metropolen.“ Gemeinden wie Großerlach, Oppenweiler oder Althütte könnten derartige „kulturelle Leuchtfeuer“ alleine gar nicht stemmen. Zudem sei dies nicht nur ein Programm für die Einheimischen, vielmehr kämen auch Menschen „in der touristischen Saure-Gurken-Zeit im Winter“ in den Schwäbischen Wald. Fuchs’ damaliges Fazit: „Aus dem Experiment ist ein Selbstläufer geworden.“

Das ist auch für die kommenden gut zwei Monate zu erwarten, denn auch der amtierende Rems-Murr-Landrat Richard Sigel will an den durch die Regionalmanagerin Kultur im Waiblinger Kreishaus, Claudia Erlekamm, organisierten Winter-Kultur-Tagen nicht rütteln. Diese seien „mittlerweile eine feste Größe im Veranstaltungskalender des Schwäbischen Waldes“, sagt Landrat Richard Sigel.

Ganz besonders freut es den Chef der Landkreisverwaltung, „dass wir mit der Eröffnungsgala 2025 nochmals Spenden zugunsten der Hochwasserhilfe sammeln können“. Denn: „Mit den Winter-Kultur-Tagen möchten wir nicht nur Highlights und Namen aus den Großstädten in den Schwäbischen Wald bringen, sondern auch eine Förderung für den guten Zweck schaffen.“ Sigels selbstbewusste Einschätzung: „Unsere Kulturreihe steht für eine große Bandbreite der künstlerischen Emotionen: heiter und sonnig, aber auch tiefernst, empathisch, kritisch und gehaltvoll – ohne dabei das positive Denken oder ein Augenzwinkern zu vergessen.“

Als Vorprogramm gibt’s bereits am Sonntag, 26. Januar, das „Kulturfeuer Rietenau“ an diversen Spielstätten des Aspacher Teilorts. Geboten wird ansonsten bei den mittlerweile 16. Winter-Kultur-Tagen ein Streifzug durch alle Sparten des Varietés – mit Kabarett, Comedy und viel Musik. Die Nachfrage für die Eröffnungsgala der Winter-Kultur-Tage am Freitag, 31. Januar, um 19 Uhr in Rudersberg ist allerdings groß, Restkarten eventuell online unter: www.eventbrite.de; Stichwort: Eröffnungsgala.

„Hossa!“ und andere Perlen des deutschen Schlagers

Rocko Rubin und die Schlagerperlen – am Samstag, 15. Februar, in der Sporthalle Oppelsbohm auf den Berglen. Foto: Veranstalter

Hier noch einige weitere Highlights der Winter-Kultur-Tage: Einen musikalischen „Tag am Meer“ gestalten die Zucchini Sistaz am 1. Februar in Welzheim. Sie tauchen nach der einen oder anderen Perle des deutschen Jazzschlagers und heben versunkene Schellack-Schätzchen.

Und noch mal Schlager: Keine lange Anfahrt etwa aus dem Remstal ist nötig am Samstag, 15. Februar, wenn „Rokko Rubin und die Schlagerjuwelen“ in Berglen die glitzernde Schlagerwelt der 60er und 70er Jahre wieder aufleben lassen. Motto: „Sind wir nicht alle ein bisschen Hossa?!“ Der Kenner weiß, welcher Gassenhauer die Grundlage bildet.

Mit Gismo Graf gastiert einer der besten Gypsy-Jazz-Gitarristen am 15. Februar, um 20 Uhr im Rathaus Rudersberg. Leichtigkeit, Charme, Humor verspricht „Klassik im Täle“ am 21. Februar in Weissach im Tal. Am 22. Februar präsentiert das Orchestra Mondo „Tango meets Gypsy“ in Murrhardt. Am 14. März nimmt Eddy Danco sein Publikum in Sulzbach an der Murr auf eine musikalische Reise durch Irland, England, Schottland und Wales. Motto: „From Raglan Road to Streets of London“.

Heinrich del Core jubelt: „Juhuu, meine Frau wird Oma“

Mit irdisch-alltäglichen Problemen schlägt sich Heinrich del Core herum. Am 21. März präsentiert er in Murrhardt sein neues Programm „Juhuu, meine Frau wird Oma“.

Sprühende Spielfreude, pulsierende Grooves und eine facettenreiche Stimme laden am 21. März in Mainhardt ein – zu Gast ist die Band Wildflower um Biggi Binder.

Zum Abschluss der Winter-Kultur-Tage geht Frau Nägele als schwäbische Miss Marple am 27. März in Sulzbach an der Murr auf große Fahndungsaktion – nach dem Mann fürs Leben, einem günstigen Bauplatz, der zweiten Socke oder einem gut bezahlten Job.

Eine detaillierte Programmübersicht mit allen Informationen über Ticketbuchungen und Kontakte ist auch im Internet unter: www.winterkulturtage.de abrufbar.

Heiße Kultur im kalten Winter

Kultur im Flecken
Als „Kulturgenuss an besonderen Orten“ bezeichnen die Organisatoren die Winter-Kultur-Tage im Schwäbischen Wald. Denn auch Flecken wie Oberrot, Allmersbach oder Kaisersbach sind mit dabei.

Details
Insgesamt 20 Veranstaltungen an 16 Spielorten werden vom 26. Januar bis zum 27. März 2025 geboten. Eine detaillierte Programmübersicht mit allen Informationen über Ticketbuchungen und Kontakten ist auch im Internet abrufbar unter: www.winterkulturtage.de.