Im Sommer keimte etwas Hoffnung in der Südwest-Tourismusbranche. Doch der Wirtschaftszweig leidet immer noch erheblich unter den Folgen von Corona.

Stuttgart/Bad Urach - Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) rechnet wegen der Corona-Pandemie mit einer eher schlechten Wintersaison für den Tourismus. „Viele hofften auf das Wintergeschäft, leider ist davon auszugehen, dass die Wintersaison von weiteren Verlusten geprägt sein wird“, sagte Hoffmeister-Kraut am Montag in Stuttgart beim Tourismustag Baden-Württemberg.

 

Besonders in der Tourismusbranche seien die Auswirkungen der Pandemie noch immer stark spürbar. Hoffmeister-Kraut nannte den Wirtschaftszweig eine „Leitökonomie des Landes“. Der Tourismus erwirtschaftete demnach bis zur Pandemie einen jährlichen Umsatz von mehr als 25 Milliarden Euro.

Vorkrisenniveau noch nicht in Reichweite

Zwar gab es in den Monaten Mai bis Oktober 2021 wieder mehr Übernachtungen (26,1 Millionen) als 2020 im gleichen Zeitraum. Im vergangenen Jahr waren touristische Beherbergungen im Südwesten in Landkreisen mit hohen Infektionszahlen mehrere Monate lang verboten gewesen. Das Vorkrisenniveau sei aber noch nicht in Reichweite, erklärte die Ministerin.

Die grün-schwarze Landesregierung plant, die Akzeptanz von Tourismus stärker in den Blick zu nehmen. Das neue Projekt mit dem Titel „Tourismus.Bewusst.Stärken“ solle die Bedeutung der Branche hervorheben.

Schwäbische Alb mit positiver Entwicklung

Ungeachtet der Corona-Einschränkungen verzeichneten Beherbergungsbetriebe auf der Schwäbischen Alb im vergangenen Jahr wieder mehr Übernachtungsgäste. Bis einschließlich September 2021 habe es auf der Alb rund 3,08 Millionen Übernachtungen gegeben, sagte der Vorsitzende des Schwäbische-Alb-Tourismus, Mike Münzing, in Bad Urach. Das sei ein Anstieg um 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Schwäbische Alb sei damit die einzige Region in Baden-Württemberg mit einer positiven Entwicklung der Gästezahlen im Jahr 2021 gewesen.

Um für Gäste wie Einheimische künftig noch attraktiver zu werden, setzt der Tourismusverband auf drei neue Fernradwege, die vom Herbst an neu ausgeschildert werden sollen. Zudem hat der Verband zusammen mit mehreren Partnern ein einheitliches System zur Beschilderung von Mountainbike-Wegen erstellt.