Rund 1300 Menschen haben in der Remstalgemeinde gegen Rechtsextremismus protestiert.

Winterbach - Eine Woche nach dem Brandanschlag auf fünf Türken und Italiener in Winterbach haben rund 1300 Menschen in der Remstalgemeinde gegen Rechtsextremismus protestiert. „Diese feige Tat ist durch nichts zu rechtfertigen“, sagte Bürgermeister Albrecht Ulrich bei der Kundgebung am Sonntag. „Wir verurteilen diesen abscheulichen Übergriff auf das Entschiedenste.“

 

Zu der Demonstration hatten mehrere linke Gruppen aufgerufen. Die Teilnehmer marschierten von Winterbach nach Schorndorf vor eine Gaststätte im Stadtteil Weiler, die mehrfach als Treffpunkt von Rechtsextremen Schlagzeilen machte. Zwei Polizisten und ein Teilnehmer der Kundgebung wurden verletzt, als gewaltbereite Demonstranten Knallkörper zündeten und in die Menge warfen.

Am 10. April hatten sich die fünf Ausländer nach einem nächtlichen Streit mit einer Gruppe Rechtsradikaler in einer Gartenhütte verbarrikadiert. Die Angreifer zündeten daraufhin die Hütte an; die jungen Ausländer konnten sich in letzter Minute ins Freie retten.

Die Polizei hat in den vergangenen Tagen rund 30 Verdächtige ermittelt und 33 Wohnungen durchsucht. Dabei wurden Bekleidung, Handys, Laptops und Speichermedien sichergestellt. In einer Wohnung fanden die Beamten ein ganzes Waffenarsenal. Die Tatverdächtigen kamen wieder auf freien Fuß, weil man ihnen bisher keine konkrete Tatbeteiligung nachweisen konnte.

Die Gemeinde Winterbach will das Grundstück, auf dem sich die Tat abspielte, aufkaufen. Es sei wichtig, ein Zeichen zu setzen und derartige Taten künftig zu verhindern, sagte Bürgermeister Ulrich.