Auch Jaromir Jagr ist so ein unruhiger Geselle, der noch Gas im Sport gibt, weil er sich die Welt ohne ihn nicht vorstellen kann. Wie Pechstein wird auch er im Februar 46 Jahre alt. Jagr spielt in der tschechischen Eishockey-Nationalmannschaft auf dem rechten Flügel und steht in der nordamerikanischen Profiliga bei den Calgary Flames unter Vertrag. Nach der Spielzeit 2016/17 wurde sein auslaufender Kontrakt bei den Florida Panthers nicht verlängert, so dass er fortan als Free Agent auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber war. Die Flames nahmen den Haudegen mit Kusshand. Kein Zufall: Nach der Saison 2015/16 wurde er mit der Bill Masterton Memorial Trophy für Ausdauer, Hingabe und Fairness rund um den Eishockeysport geehrt. Noch Fragen?

 

Sein Vollbart wird grau, aber sein Körper funktioniert noch. Der Tscheche misst 1,89 Meter und wiegt stramme 102 Kilogramm – er ist damit ein kräftiger Mittvierziger, während Kasai dagegen einem Hungerhaken gleichkommt. Es fällt auf, dass es vor allem Schwer- und Leichtgewichten im Hinblick auf ihre Konstitution gelingt, die Sportkarriere so gewaltig hinauszuzögern – den Athleten dazwischen fällt das offenbar nicht so leicht.

Jagr ist in Tschechien ein Volksheld. Bei den Winterspielen in Pyeongchang werden NHL-Profis zwar fehlen, weil sie keine Freigabe erhalten, aber Olympia 2022 in Peking hat der Eishockey-Opi noch nicht ganz abgeschrieben. „Vielleicht spiele ich noch mit 50“, sagt Jaromir Jagr. Warum? „Weil ich es liebe.“