Im Kreis Esslingen hat es am 31. Oktober viele Vorfälle gegeben, die Polizeieinsätze nötig gemacht haben. Erneut wird in Dettingen unter Teck ein Mann so schwer verletzt, dass er ins Krankenhaus muss. Auch diesmal kann der junge Täter fliehen.

Über viele Jahre hinweg waren an Halloween Kinder unterwegs und haben mit dem Spruch „Süßes, sonst gibt’s Saures“ an Haustüren um Süßigkeiten gebettelt. Inzwischen allerdings scheint der Abend des 31. Oktober immer mehr zu einer zweiten Mai-Nacht zu werden. So ist es in der Nacht von Donnerstag auf Freitag im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Reutlingen zu rund 150 Einsätzen gekommen, was trotz einer frühzeitigen und verstärkten Präsenz der Ordnungshüter „einer merklichen Zunahme der Ereignisse im Vergleich zu den Vorjahren entsprach“, wie die Pressestelle der Polizei es formulierte.

 

Mit dem Messer in den Rücken

Der schwerste Vorfall ereignete sich um 20.55 Uhr in der Kirchheimer Straße in Dettingen. Dort stieß ein Jugendlicher im Verlauf eines zunächst verbalen Streits einem 33-jährigen Mann ein Messer in den Rücken, wodurch dieser so schwer verletzt wurde , dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste. Die Ermittlungen zum Täter, zu dem Zeugenhinweise vorliegen, dauern an. Er konnte im Rahmen einer Sofortfahndung nicht mehr gefasst werden werden.

Bereits in der Nacht auf den 3. März war die Kirchheimer Straße in der Teckgemeinde Schauplatz einer Straftat geworden. Eine Gruppe von unbekannten Jugendlichen hatte damals grundlos einen 18-Jährigen zusammengeschlagen, während er auf den Bus nach Hause wartete. Die Polizei ermittelte wegen gefährlicher Körperverletzung. Die Suche lief jedoch ins Leere, bis heute sind die Täter nicht gefunden worden.

Polizisten werden attackiert

Bereits in den frühen Abendstunden wurde andernorts bei Kontrollen eine Vielzahl mitgeführter Eier und Feuerwerkskörper sichergestellt. Dennoch gab es zahlreiche Ruhestörungen durch Böller sowie , laut der Polizei „eine Vielzahl an Eierwürfen, Farbschmierereien und weiterem Unfug, der auch zu Sachschäden an Fahrzeugen oder Gebäuden führte“. In Plochingen warfen Jugendliche um 19 Uhr einen Böller auf den Balkon eines Wohnhauses in der Marktstraße, wodurch die Kunststoffplane eines Gewächshauses in Brand geriet. Eine Bewohnerin löschte die Flammen rasch, so dass der Sachschaden gering blieb. Die Jugendlichen wurden gefasst und an ihre Eltern überstellt.

Auf der B 465 bei Kirchheim bemerkte eine Streifenwagenbesatzung um 22.45 Uhr einen handfesten Streit zwischen einer Mutter und ihrer 15-jährigen Tochter. Beim Versuch beruhigend auf die aggressive Frau einzuwirken, attackierte diese die Polizisten. Eine Beamtin und ein Beamter wurden leicht verletzt. Da andere Personen die polizeilichen Maßnahmen zu stören drohten, waren fünf Streifenwagenbesatzungen erforderlich, um die aufgeheizten Gemüter zu beruhigen. Gegen 2.55 Uhr prügelten sich dann vor einem Lokal in der Kirchheimer Alleenstraße mehrere Personen. Bei der Identitätsfeststellung griff eine betrunkene 21-Jährige die eingesetzten Polizisten an und verletzte einen Beamten und eine Beamtin leicht.