Der finanzielle Schaden durch die Wirecard-Insolvenz ist für die LBBW zu verkraften. Aber der Umgang mit dem Skandalunternehmen kratzt auch am Ruf der Bank, kommentiert StZ-Autor Andreas Müller.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Ausfälle von Krediten seien nichts Ungewöhnliches und für die Bank zu verkraften. So lapidar kommentiert die LBBW den drohenden Verlust durch die Wirecard-Pleite. Das stimmt einerseits: Selbst wenn das Geldhaus von seinen knapp 200 Millionen Euro nichts wiedersehen sollte, käme es dadurch nicht in Bedrängnis. Doch der finanzielle Schaden ist nur das eine. Es kratzt auch am Ruf des von Land, Sparkassen und Stadt Stuttgart getragenen Instituts, dass und wie es zu den Geschädigten im Skandal um das offenbar betrügerische Unternehmen wurde. Wie viele Betroffene muss sich die LBBW heute fragen lassen, warum sie nicht eher misstrauisch wurde und nicht früher auf Zweifel an der Seriosität des Zahlungsdienstleisters reagierte.