In Baden-Württemberg stehen die Sommerferien vor der Tür. Während viele Menschen sich auf sechs Wochen Erholung und Entspannung freuen, nutzen andere die Zeit, um Geld zu verdienen. Stuttgartweit sind noch viele Ferienjobs zu haben, in den nördlichen Bezirken hingegen gibt es kaum ein Angebot.

Stuttgarter Norden - In Baden-Württemberg beginnen bald die Sommerferien. Während sich viele Menschen auf eine Zeit voller Entspannung und Erholung freuen, nutzen andere die gut sechs Wochen, um als Ferienjobber Geld zu verdienen. Im Stuttgarter Norden ist das Angebot allerdings ziemlich überschaubar.

 

„Im Vergleich der letzten Jahre ist die Anzahl gleich geblieben“, sagt Oleg Heintz von der Agentur für Arbeit und meint damit die Situation im Großraum Stuttgart. Konkrete Zahlen für die nördlichen Stadtbezirke gibt es nicht. Im Großraum Stuttgart (inklusive Böblingen und Leonberg) seien momentan zwischen 350 bis 400 Jobs für die Sommerferien frei, jeden Tag kämen neue hinzu. Den meisten Betrieben gehe es gut, Ferienjobber seien gefragt. Natürlich müsse auch hier der Mindestlohn von 8,84 Euro bezahlt werden. Üblicherweise zahlten Firmen zwischen 9 und 11 Euro. Bislang, so Heintz, habe die Agentur für Arbeit in diesem Jahr 200 bis 250 Jobs für die Sommerferien vergeben – in verschiedenen Branchen wie Produktion, Gastronomie oder Altenheime, aber beispielsweise auch als Reinigungskraft für Schulgebäude. Entweder gehe die Agentur auf Unternehmen zu oder diese fragten an. Das gelte sowohl für Großbetriebe als auch für kleinere Firmen.

Bei Bosch laufen Bewerbungen zentral übers Internet

Zahlreiche Ferienjobber arbeiten für die Firma Bosch – in Feuerbach, aber auch an vielen anderen Standorten. Deutschlandweit sind es laut Pressesprecher Michael Kattau mehrere Tausend. Exakte Zahlen für Feuerbach werden nicht erhoben, aber: „Für den Großraum Stuttgart gibt es keine offenen Stellen mehr.“ Nächster Bosch-Standort, an dem noch Ferienhelfer gesucht würden, sei Schwäbisch Gmünd. Die Bewerbung laufe zentral übers Internet. Unter der Adresse www.bosch-career.de fänden sich sowohl offene Stellen aus allen Bereichen und Standorten als auch die Voraussetzungen, die die Bewerber mitbringen müssen. Wer etwas für die Sommerferien suche, tut laut Kattau gut daran, sich bereits im März oder April darum zu kümmern. „Ein Ferienjob ist eine gute Gelegenheit, Geld zu verdienen und die Firma kennenzulernen“, sagt Kattau. Für Bosch gehe es aber nicht darum, Nachwuchs zu rekrutieren, sondern darum, Arbeitskräfte für die Ferienzeit zu bekommen. Die Beschäftigungsdauer liege zwischen vier und acht Wochen, Bewerber müssen mindestens 18 Jahre alt sein.

Der Stammsitz der Firma Wolff & Müller liegt in Zuffenhausen. Auch hier haben Interessenten Pech: Als Bauunternehmen, so Pressesprecherin Heidrun Rau, sei man nicht der klassische Betrieb für Ferienjobs. Allerdings wäre man immer sehr offen und interessiert an Studenten baunaher Studiengänge. Beispielsweise gebe es viele angehende Bauingenieure, die in den Semesterferien an Bauprojekten mitarbeiten und praktische Baustellen-Erfahrungen sammeln. Dies seien aber Werkstudenten, keine Ferienjobber.

Nur drei Ferienarbeiter wird es heuer bei der Firma Sika in Stammheim geben. Alle drei habe man laut Karin Fischer aber bereits gefunden, es seien Leute, die schon im vergangenen Jahr bei Sika gearbeitet hätten. Überhaupt keine Ferienarbeiter stellt die Weilimdorfer Firma Bauder ein. Bei dem Hersteller von Dachsystemen, das erläutert Ronny Bergmann, gebe es keine Tätigkeiten, die in kurzer Zeit erlernt werden könnten. Auch Siemens hat momentan keinen Bedarf am Standort Weilimdorf. „In Stuttgart ist nichts ausgeschrieben“, sagt Pressesprecherin Evelyn Necker. An anderen Standorten sehe das jedoch anders aus.