Idee
Wissenschaft, süffig in einer entspannten Umgebung serviert: Das ist die Zielsetzung des Science-Pub. Die Stuttgarter Lokalität Rosenau in der Rotebühlstraße liefert dazu seit dem Jahr 2012 das passende Ambiente. Die Idee dazu kam Martin Blum, Zoologieprofessor an der Uni Hohenheim, bei einem Besuch in Portland im US-Bundesstaat Oregon. Dort wurde die „Wissenschaftskneipe“ geboren. Mittlerweile ist sie vielerorts zu einem festen Bestandteil der Stadtkultur geworden. Deutschlandweit war Stuttgart der erste Science-Pub-Standort.

Veranstalter
Getragen wird der Science-Pub von zwei altehrwürdigen Stuttgarter Institutionen: dem 1791 gegründeten Naturkundemuseum und der seit 1844 bestehenden Gesellschaft für Naturkunde in Baden-Württemberg.

Partner
Mit beteiligt als Partner sind die Universitäten Stuttgart und Hohenheim, mehrere Sponsoren unterstützen die Veranstaltung. Für die Hohenheimer Uni ist der Science-Pub auch Teil der diesjährigen Veranstaltungen zum 200-Jahres-Jubiläum.

Minisender zeichnen Flüge auf

In freier Natur, so folgerten die Forscher, dürften solche Tiere mit dem Verlust eines nahen Verwandten besser klarkommen als Artgenossinnen ohne freundschaftliche Kontakte. Aber um das zu überprüfen, muss man die Fledermäuse in ihrem Lebensraum beobachten – wegen der nächtlichen Flugzeiten ein keineswegs einfaches Unterfangen.

Allerdings helfen den Biologen dabei in jüngster Zeit beeindruckende Fortschritte der Elektronik. Mit einem Minisender versehene Sensoren zeichnen den Aufenthaltsort und andere wichtige Informationen auf und leiten die Daten an einen Empfänger weiter. Um die Tiere nicht über Gebühr zu belasten, sollte der elektronische „Rucksack“ nur etwa fünf Prozent des besenderten Tiers wiegen, in Ausnahmefällen ein bisschen mehr. Bei einem 250 Gramm schweren Tier sind es also zehn bis 15 Gramm. „So viel wog ein Sender im Jahr 2015“, berichtet Ripperger – und lässt keinen Zweifel daran, dass man mit einer solch schweren Ausrüstung bei leichten Tieren wie Fledermäusen nicht weit kommt. „Inzwischen ist es aber weniger als ein Gramm.“

„Extreme Teamarbeit“ gefragt

Dazu mussten neue Hightech-Geräte samt der dazugehörigen Empfänger-Netzwerktechnik entwickelt werden. Und all dies muss auch noch unter Freilandbedingungen funktionieren. Das geht nur mit „extremer Teamarbeit“, wie es Ripperger formuliert. Und so arbeitete ein großes Team aus Ingenieuren und Biologen im Rahmen eines umfangreichen technisch-biologischen Forschungsprojekts zusammen: „Es hat total viel Spaß gemacht, sich mit den Ingenieuren die Nächte um die Ohren zu schlagen, um Fledermäuse zu besendern“, erinnert sich Ripperger. Dazu wurden Vampire mit Netzen gefangen und untersucht, bevor ihnen mit Latexkleber Sender auf den Rücken geklebt wurden. Das störe die Tiere nicht, sie seien nach der Prozedur immer noch putzmunter, versichert der Fledermausexperte.

Untersucht wurden auch solche Tiere, die zuvor im Zuge der Verhaltensstudien in Gefangenschaft gehalten und nach zwei Jahren wieder frei gelassen worden waren. Erst im vergangenen November haben Ripperger und seine Kollegen ihre Freilandarbeit in Panama beendet. Die Auswertung des umfangreichen Datenmaterials ist zwar noch lange nicht beendet, aber einige interessante Ergebnisse kann der Biologe bereits verraten: „Wir wissen jetzt, dass Tiere, die im Käfig immer zusammen am gleichen Platz waren, auch in freier Natur zusammen gejagt haben. Darüber haben wir uns sehr gefreut, zeigt dieses Verhalten doch, dass soziale Bindungen über verschiedene Situationen hinweg halten.“

Gemeinsam auf Nahrungssuche

Interessant ist auch, dass immer wieder zwei oder drei Vampire zusammen auf Nahrungssuche gehen. Womöglich handelt es sich dabei um unterschiedlich erfahrene Tiere. Denn offenbar ist es gar nicht so einfach, bei den Beutetieren erfolgreich eine Wunde so zu setzen, dass genügend Blut fließt: Oft genug verfangen sich heimkehrende Vampire mit leerem Magen in den Fangnetzen. Gerade in solchen Fällen dürfte sich das Sozialleben lohnen: „Ein Vampir öffnet die Wunde, mehrere können dann Blut lecken, ohne dass die Kuh dabei zu Schaden kommt“, sagt Ripperger – und hofft auf viele weitere Erkenntnisse über das Sozialleben der Vampire.

Süffige Wissenschaft

Idee
Wissenschaft, süffig in einer entspannten Umgebung serviert: Das ist die Zielsetzung des Science-Pub. Die Stuttgarter Lokalität Rosenau in der Rotebühlstraße liefert dazu seit dem Jahr 2012 das passende Ambiente. Die Idee dazu kam Martin Blum, Zoologieprofessor an der Uni Hohenheim, bei einem Besuch in Portland im US-Bundesstaat Oregon. Dort wurde die „Wissenschaftskneipe“ geboren. Mittlerweile ist sie vielerorts zu einem festen Bestandteil der Stadtkultur geworden. Deutschlandweit war Stuttgart der erste Science-Pub-Standort.

Veranstalter
Getragen wird der Science-Pub von zwei altehrwürdigen Stuttgarter Institutionen: dem 1791 gegründeten Naturkundemuseum und der seit 1844 bestehenden Gesellschaft für Naturkunde in Baden-Württemberg.

Partner
Mit beteiligt als Partner sind die Universitäten Stuttgart und Hohenheim, mehrere Sponsoren unterstützen die Veranstaltung. Für die Hohenheimer Uni ist der Science-Pub auch Teil der diesjährigen Veranstaltungen zum 200-Jahres-Jubiläum.