Einst galt sie als mögliche Nachfolgerin Kretschmanns. Heute kämpft Wissenschaftsministerin Theresia Bauer mit großen Problemen. In der Affäre um fragwürdige Zulagen an Hochschulen gerät sie immer mehr in die Defensive.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Die Frage traf Winfried Kretschmann offensichtlich nicht unvorbereitet. Sei Theresia Bauer als Wissenschaftsministerin eigentlich noch zu halten, erkundigte sich ein Journalist bei der wöchentlichen Pressekonferenz nach der Kabinettssitzung. Anlass waren die schweren Vorwürfe, die tags zuvor im Untersuchungsausschuss zur BeamtenhochschuleLudwigsburg gegen die Grüne erhoben worden waren. Er werde sich nicht „von der Seitenlinie“ in die Arbeit des Gremiums einmischen, erwiderte der Ministerpräsident; die Aufklärung der Zulagenaffäre sei dessen Aufgabe. Doch dann ließ er ein klares Bekenntnis zu der Parteifreundin folgen: „Ja, die Ministerin hat ohne Zweifel mein volles Vertrauen.“ Prompt lästerten Oppositionsvertreter, die Lage von Bauer müsse ja ernst sein, wenn sie derlei Rückendeckung benötige. Wie viel diese wert sei, wisse man aus dem Fußball: Auf die Vertrauensbekundung folge da schnell mal der Rauswurf.