Leonid Sluzki, der während des Deutschland-Mexiko Spiels den Namens der russischen Oppositionsführers fallen ließ, verlässt den Job des Kommentators. In zwei Tage startet er als Trainer in den Niederlanden.

Moskau - Leonid Sluzki, ehemaliger Trainer der russischen Fußball-Nationalmannschaft, wird die WM-Spiele für den halbstaatlichen Fernsehsender „Perwy Kanal“ (Erster Kanal) nicht weiterhin kommentieren. Dies gab er am Ende des von ihm kommentierten Spiels Russland gegen Ägypten bekannt. Wie bereits im Vorfeld in russischen Medien angekündigt, tritt er in den Niederlanden eine neue Stelle als Trainer von Vitesse Arnheim an.

 

Während des Deutschland-Mexiko Spiels, das Sluzki zusammen mit dem Sportjournalisten Kirill Dementjew beim „Perwy Kanal“ live kommentierte, ließ Sluzki den Namen des russischen Oppositionsführers Alexey Nawalny fallen.

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Anlass dafür war ein Wortspiel. Das Wort „nawalny“ kann im umgangssprachlichen Russischen so viel wie „wuchtig“ bedeuten. Dementjew kommentierte, Deutschland könnte Mario Gomez einsetzen, wenn es wuchtigen – „nawalny“ – Fußball spielen möchte. Daraufhin erwiderte Sluzki humoristisch: „Nawalny spielt Fußball? Das sollte man sehen“.

Laut der unabhängigen Zeitung „Novaya Gazeta“, darf Nawalnys Namen bei der Live-Übertragungen des Perwy Kanal nicht erwähnt werden, es sei denn, es gehe um einen negativen politischen Kontext.

„Mit Bedauern beende ich meine Arbeit beim Perwy Kanal, da ich andere Tätigkeiten angehen muss“, gab Sluzki am Ende des Spiels bekannt.

Sluzki hat beim „Perwy Kanal“ bisher zwei weitere Spiele kommentiert: Russland gegen Saudi Arabien, und England gegen Tunesien.

Vor kurzem gab auch der Sportkommentator Wasilij Utkin bekannt, seine Zusammenarbeit mit dem Perwy Kanal abzubrechen. Eine Begründung für den Abbruch gab Utkin, der bei der WM lediglich das Spiel Portugal-Spanien kommentierte, nicht an.